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Oder-Immissionsgutachten: Bedenken für den Fluss

Stadt Frankfurt (Oder)
Auf deutsch und polnisch steht «Herzlich willkommen» an einem Schiffsanleger am deutsch-polnischen Grenzfluss Oder.

Die Verschmutzung von etwa 34 Kilometern der Oder hat zu Maßnahmen und Unruhen von Behörden und Anwohnern entlang des Flusses geführt. Die Wasserschutzpolizei fand nach eigenen Angaben auf dem Wasser bei Ratzdorf (Oder-Spree) einen “braunen, fast geruchlosen Schleimfilm” und leitete ein Strafverfahren ein. Jens Albrecht, Leiter der Wasserschutzpolizei Ost, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag, es seien Proben entnommen und an das Landeskriminalamt (LKA) geschickt worden. Die Bestimmung von LKA hängt von den Ergebnissen der Wasserqualitätsanalyse ab. In der benachbarten Region Märkisch-Oderland wurden Erhaltungsmaßnahmen ergriffen.

Berichten zufolge hat die Wasserschutzpolizei am Dienstag bei der Kontrolle des Oderdamms bei Kilometer 542 der Oderspreemündung bei Eisenhüttenstadt und Kilometer 576 bei Brieskow-Finkenheerd verschmutzende Kanäle gefunden. Das Öl kann entfernt werden, es sieht anders aus, es ist wahrscheinlich das östliche Ende der Wasserschutzpolizei. Seit der Umweltkatastrophe des Sommers mit dem Fischsterben in der Oder sind die Menschen besonders sensibel geworden.

Die Region Märkisch-Oderland hat am Mittwoch vorsorglich alle Querungsbauwerke zum Oderbruch, durch das sich der Fluss gabelt, gesperrt. Nach Beratungen mit Landrat Gernot Schmidt am Mittwochabend erwägen Behörden und Zivilschutz auch eine Ölsperre an der Oder – was, wie Landessprecher Thomas Behrendt erklärte, bei der aktuellen Strömung nicht ohne Risiken sei. Zunächst erfuhren die Spieler jedoch von der Situation an der Europabrücke in Neurüdnitz-Siekierki. Letztlich sei ein Ölglanz ausgeschlossen worden, sagte der Sprecher. Sie wollen nun die Ergebnisse der Ermittlungen abwarten.

Nach Angaben des Umweltbundesamtes (LfU) hat der Braunbelag inzwischen das Hohensaaten-Niveau erreicht, auch die Messstationen in Hohenwutzen und Frankfurt (Oder) sind betroffen und lösen sich bereits auf. Laut Sprecher Thomas Frey meldete die Pegelstation in der Nacht zum Mittwoch keine Auffälligkeiten. Er berichtete am Donnerstag, dass jetzt eine Vorratsprobe gesammelt wurde und in einem nationalen Labor ausgewertet wird. Die Ergebnisse werden nächste Woche ausgewertet.

Im vergangenen August starben auf polnischer und deutscher Seite schätzungsweise 360 ​​Tonnen Fisch. Experten glauben, dass der hohe Salzgehalt im Fluss schuld ist, kombiniert mit niedrigen Wasserständen, hohen Temperaturen und giftigen Algen. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums könnten Hunderte von Chemikalien für die Umweltkatastrophe verantwortlich sein.

Alles in allem – klarer Donnerstag am LfU -, aber die Bedenken wegen des Flusses bleiben laut Landkreis bestehen. „Jeder tote Fisch sendet eine Alarmmeldung, da ist man schon empfindlich“, sagt Behrendt.

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