Die neue Plastiksteuer in Deutschland könnte die Geldbeutel der Verbraucher erheblich belasten. Die Regierungskoalition hat nach langen Verhandlungen den neuen Haushalt für 2024 vorgelegt. Es muss mit 17 Milliarden Euro weniger ausgekommen werden.
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Dabei wollen sie nicht von ihren Zielen abweichen. Dazu gehört auch die Schuldenbremse. Die ergriffenen Maßnahmen beinhalten eine neue Steuer auf Plastikverpackungen für Unternehmen. Dies wird voraussichtlich auch Auswirkungen auf die Verbraucher haben.
Wie die neue Plastiksteuer in Deutschland die Preise in den Geschäften beeinflussen wird
Die Europäische Union führte 2021 eine Steuer von 80 Cent pro Kilogramm nicht recycelbaren Kunststoffs ein.
Deutschland hatte diese Steuer bisher aus dem Staatshaushalt finanziert. In den letzten Jahren wurden in der EU etwa 1,4 Milliarden Euro gezahlt.
Dank der neuen Steuer werden diese Kosten direkt auf die Kunststoffhersteller umgelegt, wie in anderen EU-Mitgliedstaaten auch. Dies soll Unternehmen dazu anregen, weniger Plastik zu verwenden und mehr auf recycelte Materialien zu setzen.
Die Kunststoffindustrie kritisiert diese Pläne.
Ingemar Büler von der Vereinigung „PlasticsEurope“ sprach mit BILD.de von einer „Diskriminierung des Kunststoffs“. All dies führe weder zu einer Reduzierung von CO2-Emissionen noch zu einem besseren Umweltschutz.
BILD schreibt: Ampel einigt sich auf neuen Haushalt. Tanken und Heizen teurer! Jetzt soll auch noch Plastik besteuert werden. 👎 #Plastiksteuer https://t.co/MdM3waecY2
— PlasticsEurope DE (@PlasticsEuropeD) December 13, 2023
Laut dem Plastikatlas 2019 wird die Plastiksteuer den durchschnittlichen deutschen Bürger 30,40 Euro pro Jahr kosten. Dies unter der Annahme, dass Kunststoffhersteller die Steuer direkt an die Verbraucher weitergeben.
Das Bundesministerium für Wirtschaft weist auf der Website X (ehemals Twitter) darauf hin, dass sie die Steuer nicht unbedingt 1:1 weitergeben müssen. Es erscheint jedoch wahrscheinlich, dass die Endverbraucher dies in Form von Preiserhöhungen bemerken werden, zum Beispiel bei Lebensmitteln in Plastikverpackungen.
Laut DPA sagt das Bundesfinanzministerium hingegen, es handle sich um eine „Entlastung für Steuerzahler“. Der Grund liegt darin, dass diese Abgabe nicht mehr aus Steuermitteln finanziert werden muss.