Mehr Werke aus der eigenen Sammlung und neue Ausstellungsformate: Die neue Direktorin des Museums Wilhelm Busch in Hannover, Eva Jandl-Jörg, hat ihre Ideen präsentiert.

Eva Jandl-Jörg

Die neue Direk­to­rin des Muse­ums Wil­helm Busch in Han­no­ver, Eva Jandl-Jörg, will ein jun­ges und diver­ses Publi­kum anspre­chen. Die 50-Jäh­ri­ge hat zum 1. Febru­ar die Lei­tung des Kari­ka­tu­ren- und Zei­chen­kunst­mu­se­ums über­nom­men und Gise­la Vet­ter-Lie­be­now abge­löst, die in den Ruhe­stand gegan­gen ist. «Ich kom­me in Han­no­ver in ein tol­les Haus mit einer groß­ar­ti­gen Samm­lung», sag­te Jandl-Jörg am Frei­tag. Sie will die Aus­stel­lun­gen künf­tig mehr mit Wer­ken aus der eige­nen Samm­lung gestal­ten. Das die­ne der Nach­hal­tig­keit, weil lan­ge Trans­port­we­ge und Kurier­rei­sen entfielen.

Schwer­punk­te sol­len laut Jandl-Jörg auf die Ver­mitt­lung, auf neue Aus­stel­lungs­for­ma­te und Prä­sen­ta­ti­ons­for­men sowie auf die Digi­ta­li­sie­rung der Bestän­de gelegt wer­den. Die neue Direk­to­rin möch­te alle gesell­schaft­li­chen Grup­pen anspre­chen und will dafür eng mit Schu­len, Hoch­schu­len und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen kooperieren. 

Die nächs­te Aus­stel­lung am 4. März heißt «Alles erlaubt. Poli­ti­sche Kari­ka­tu­ren von Gre­ser & Lenz». Sie prä­sen­tiert rund 100 Arbei­ten der bei­den Künst­ler Achim Gre­ser und Heri­bert Lenz, die die bren­nen­den poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Gescheh­nis­se mit Wort­witz und List auf den Punkt brin­gen. Im Fokus ste­hen vor allem die als beson­ders pro­vo­kant rezi­pier­ten Karikaturen.

Die ers­te unter Jandl-Jörg ent­stan­de­ne Dop­pel-Aus­stel­lung wird am 11. Novem­ber eröff­net. Die bei­den Titel lau­ten «Oh, oh du fröh­li­che…. Freu­de und Schre­cken des gro­ßen Fests» sowie «Heizt du noch oder frierst du schon? Sozia­le Käl­te bei war­men Füßen». Die ers­te Aus­stel­lung beschäf­tigt sich mit den emo­tio­na­len Untie­fen in der Weih­nachts­zeit, die angeb­lich still ist, aber sehr oft doch nur stressig.

Die zwei­te Aus­stel­lung stellt Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne­kriegs wie die Ener­gie­kri­se und die Teue­rungs­ra­ten für Heiz­ma­te­ri­al in einen grö­ße­ren Zusam­men­hang und fragt nach dem Zustand von gesell­schaft­li­cher Soli­da­ri­tät. Bei­de Aus­stel­lun­gen zei­gen über­wie­gend Wer­ke aus der eige­nen Samm­lung und wer­den ergänzt mit his­to­ri­schen und zeit­ge­nös­si­schen Positionen.

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Titelbild: Marco Rauch/dpa

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