In Ostmecklenburg-Vorpommern denken drei von vier Unternehmen an Nachhaltigkeit – auch aus Kostengründen. Wie Geschäftsführer Torsten Haasch am Montag in Neubrandenburg sagte, ist dies das Ergebnis einer Schnellbefragung von 200 Firmenchefs durch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Neubrandenburg. „Das hätten wir in dieser Höhe nicht erwartet“, betont Haasch. Dazu gehören selbsterzeugte Öko-Energie, eine energieeffizientere Produktion und der verstärkte Einsatz regionaler Produkte in der Gastronomie. Die IHK vertritt rund 25.000 Unternehmen zwischen Greifswald, Pasewalk und Waren an der Müritz.
Hintergrund seien Druck durch steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie Nachwuchs- und Fachkräftemangel, sagte Haasch. Außerdem befürchtet das Unternehmen, dass ihm “alle bürokratischen Vorschriften von Brüssel und Berlin zu diesem Thema aufgezwungen werden”. Er stellte fest, dass die meisten Unternehmen in 20 bis 30 Jahren an einem Scheideweg stehen werden. „Viele Unternehmer überdenken ihre Geschäftsmodelle grundlegend, um ihren Betrieb langfristig zu sichern.“ Das in den 1990er und 2000er Jahren etablierte Hotel- und Gaststättengewerbe jedenfalls sei in Mecklenburg-Vorpommern angesiedelt, dem Bundesland Niah stehe vor dem Aus nächste Investitionswelle.
Nachhaltigkeit wird als ein Programm verstanden, das den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht und für zukünftige Generationen möglich bleibt. Kunden und Geschäftspartnern ist das Engagement der IHK jedoch kaum bekannt: Nur 33 % der befragten Unternehmen haben dies bislang offengelegt. “Da ist noch viel Luft”, sagte Harsch.
Sie sind nach eigenen Angaben die erste IHK in MV, die allein für unternehmerische Nachhaltigkeit verantwortlich ist.