Nach einer Forsa-Umfrage zum Standort des geplanten Zukunftszentrums für Deutsche Einheit und Europäische Transformation sieht sich Mitbewerber Frankfurt/Oder weiterhin gut aufgestellt. Die Stadt erfülle alle 13 geforderten Standortkriterien, hieß es am Montag als Reaktion. Oberbürgermeister René Wilke sieht nach der Umfrage allerdings Aufklärungsbedarf, was die Funktion des Zukunftszentrums angeht.
In der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts für das Gründer- und Innovationszentrum Stedtfeld GmbH antworteten 59 Prozent der Befragten, der Standort solle «zentral in Deutschland liegen, weil das Zentrum für alle Deutschen wichtig ist». Eine zentrale Lage in Ostdeutschland fanden 33 Prozent der Befragten wichtig, 23 Prozent votierten für eine Nähe zur Grenze osteuropäischer Nachbarländer.
Die neue Institution soll die ostdeutschen Erfahrungen mit der Vereinigung würdigen und Lehren daraus nutzbar machen. Gesellschaftliche Umbrüche sollen aus künstlerischer und wissenschaftlicher Sicht beleuchtet werden.
Das Innovationszentrum, dass die Umfrage in Auftrag gegeben hat, ist eine kommunale Gesellschaft Eisenachs – die Stadt bewirbt sich ebenso wie Jena, Halle, Frankfurt/Oder sowie Leipzig und Plauen als Standort für das Zukunftszentrum.
Die Wettbewerbsbedingungen sehen unter anderem vor, dass der Standort des Zukunftszentrums im Osten der Republik zu liegen hat und deutliche Bezüge zu den Themen Transformation und Deutsche Einheit nachweisen kann.
Frankfurt/Oder werde sich weiter auf seine Stärken konzentrieren und Aktionen von Mitbewerberstädten nicht kommentieren, sagte Oberbürgermeister Wilke der Deutschen Presse-Agentur. «Die bestellte Umfrage aus Eisenach zeigt aber, dass noch viel Aufklärungsarbeit für das Zukunftszentrum notwendig ist.»
Eine Entscheidung, welche der fünf ostdeutschen Bewerberstädte im Wettbewerb um den Standort des Zentrums die Nase vorn hat, soll noch im Februar fallen. Frankfurt (Oder) als Brandenburger Bewerber wird als Standort vom Land, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern unterstützt.