Das Brandenburgische Museum will untersuchen, wie man angesichts des Klimawandels mehr Energie sparen kann. Arne Lindemann, Geschäftsführer des Museumsvereins, sagte der Potsdamer Nachrichtenagentur DPA, dass derzeit 40 Museen eine Energiebilanzierung durchführten. Mit einem Energieberater wird ausgelotet, ob ein Austausch von Lichtquellen, eine gründlichere Wartung der Dachheizung oder der Photovoltaik sinnvoll ist.
Das Kultusministerium fördert das Projekt laut Lindemann mit 150.000 Euro. Nach Angaben des Verbandes gibt es in Brandenburg 383 Museen.
Wie hoch ist der CO2-Fußabdruck des Museums?
Der Museumsverein will im nächsten Jahr beim Klimaschutz noch weiter gehen: Zunächst erstellen zwei Museen in Brandenburg eine Übersicht über alle Treibhausgasemissionen – die CO2-Bilanz. So muss beispielsweise auch die Anreise der Besucher erfasst werden, aber auch die Anzahl der Fahrzeuge sowie der Verbrauch von Wasser und Büromaterial müssen berücksichtigt werden. „Das ganze Museum wurde auf den Kopf gestellt“, sagte Lindemann. Eines der an dieser Veranstaltung teilnehmenden Museen ist die Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam. Über ein zweites Haus im Projekt ist noch keine Entscheidung gefallen. Die Gedenkstätte Lindenstraße, die in einem ehemaligen Gefängnis und Gerichtsgebäude untergebracht ist, erinnert an die politische Verfolgung und Inhaftierung während der Nazi-Diktatur, der sowjetischen Besatzung und der DDR.
Das Museum möchte koloniale Bezüge in Sammlungen erforschen.
Das Museum greift auch auf die Kolonialgeschichte zurück, um die Herkunft von Objekten zu untersuchen, und möchte Provenienzforschung betreiben. Dabei werden unter anderem die Eigentümer von Kulturgütern ermittelt, wann und unter welchen Bedingungen diese den Besitzer wechselten. „Drei oder vier Museen haben Sammlungen aus den Kolonien“, sagte Lindemann. In diesem Jahr wird ein Ethnologe sogenannte Voruntersuchungen in drei Museen durchführen: dem Wegmuseum Wusterhausen/Dosse mit einer kleinen Sammlung von Objekten aus Afrika, dem Oder-Spree-Museum in Beeskow und dem Museum Eberswalde mit einer Sammlung von Objekten aus Afrika Objekte aus Afrika. Kleine Sammlung. Objekte aus Neuguinea. Dahinter steht die Frage, ob die Sammlung illegal ins Museum gelangt ist.
Nach der Corona-Krise kehren die Besucher in die Museen zurück
Laut Lindemann sind die Besucher auch Jahre nach der Pandemie zurück und kehren in die Museen zurück. Zur Gesamtzahl der Besucher konnte er keine Angaben machen. Aber: „Die Lage beruhigt sich wieder.“ Rund 10.000 bis 20.000 Besucher empfängt das Stadtmuseum Brandenburg im Jahr.
An Orten, an denen es keine Theater und Bibliotheken mehr gibt, neigen Museen dazu, „kulturelle Anker“ zu sein, sagte Lindemann. Nach den Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch die Corona-Krise ist die Lust, Dinge mit allen Sinnen live zu erleben, wieder geweckt. Das Interesse am digitalen Reisen ist erneut rückläufig.