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Münchens Musikfest „Wüstenblume“.

Deutschlandpremiere von «Wüstenblume»
Christin Fahrenkrog-Petersen (l-r), Komponist Uwe Fahrenkrog-Petersen und Schauspielerin Dionne Wudu bei der Deutschlandpremiere in München.

Die beiden jungen Frauen auf der Bühne haben sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wie es ist, eine Frau zu sein. Für einige ist es ein Moment sexueller Erregung, während es für andere ein Moment ungezügelter Qual ist. Sie sangen ein Lied, das gleich klang, aber einen anderen Text und eine andere Geschichte hatte.

Die berührende Szene ist einer der Schlüsselmomente im Bestseller-Musical „Wüstenblume“, das am Donnerstagabend bei Deutsches Theater feiert seine Deutschlandpremiere in München. Darin erzählt Wallis Deery (Kerry Jean) ihrer Freundin Marilyn (Dennis Lucia Aquino) von dem brutalen weiblichen Beschneidungsritual, das als Kind in ihrer Heimat Somalia praktiziert wurde.

Ein heikles Thema für ein Musical

Die berührende Geschichte des Bestsellers „Wüstenblume“, geschrieben von feministischer Aktivistin und Topmodel Waris Dirie (57), als Musical. Sie berührt und inspiriert auch das Theater . Das Publikum feierte das kreative Team um den Sänger, Tänzer und Komponisten Uwe Fahrenkrog-Petersen und insbesondere die Frau, die die Geschichte an diesem Abend zum Leben erweckte.

Dirie wurde in Somalia geboren und kämpfte schon immer gegen eine grausame Welt. Der jahrzehntelange Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung wird auch auf der Bühne gezeigt und kann auch später auf der Premierenparty gefeiert werden.

Thomas Linsmayer gab von Anfang an zu, dass das Projekt auch ein Risiko darstellte, da das Motto lautete: „Kann man mit solchem ​​Material ein Musical machen, das die Leute unterhält?“ Er sagte später, dass die Premiere gezeigt habe, dass es ein Risiko sei uneingeschränkter Erfolg. Er hofft, dass das Theater weiterhin „Stücke von solcher Relevanz hierher bringen kann“.

Eine emotionale Reise in die Welt der Modenschauen

Diese Geschichte hat es in sich: „Es gibt Lachen, Tränen und Drama. Es ist eine Geschichte über die Stärkung von Frauen mit einem Happy End.“ Gut“, sagte Fallon Krog-Peterson vor der Premiere und sprach von „einer echten Cinderella-Geschichte“. „Aber danach sagte sie, anstatt mit dem Prinzen ins Schloss zu ziehen: Jetzt muss ich zurück und auch andere Menschen retten.“

Seine Einschätzung am Donnerstag erwies sich als richtig. In Gil Mehmerts Inszenierung wird Diries emotionale Reise von der somalischen Wüste nach London und von dort zu Modenschauen auf der ganzen Welt effektvoll, modern und ausdrucksstark inszeniert. Unterstützt durch musikalische Choreografie, farbenfrohe Kostüme und hochemotionale Auftritte der Sänger – allesamt mit Jean in die Titelrolle.

Der zweite Publikumsliebling des Abends war Joachim Kaiser aus Udo Lindenbergs Panikorchester, der als Diries irischer Fake-Ehemann das Publikum mit großer und überraschender Emotionalität begeisterte.

Vor seiner Premiere wurde das Musical im Deutschen Theater in St. Gallen, Schweiz, aufgeführt. „Desert Flower“ wird zwei Wochen in München spielen, bevor es auf Europatournee geht.

„Die Zeiten ändern sich, auch im Musical“, betont Fahrenkrog-Petersen bei der Einführung des Musicalprojekts – und fügt mit Bezug auf Klassiker wie Starlight Express oder Cats hinzu: „Rollschuhlaufen, Singen Das Zeitalter der Katzen ist vorbei.“ Auch bei Musicals stellt das Publikum mittlerweile höhere Ansprüche: „Die Menschen sehnen sich nach Sinn, Inspiration, Bezug zur Realität, auch in der Unterhaltung.“

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