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Mordvorwürfe nach tödlicher Messerattacke am Bahnhof Lienen

Gericht
Akten liegen vor einem Prozess in einem Landgericht auf dem Tisch.

Acht Monate nach dem gewaltsamen Tod eines 55-jährigen Mannes am Bahnhof in Lienen im Kreis Steinfurt hat die Staatsanwaltschaft Münster Anklage wegen Mordes erhoben. Der Verdächtige, der im Juni 2022 in den Niederlanden festgenommen worden war, soll laut einer Mitteilung vom Mittwoch aus Rache nach einer Auseinandersetzung mehrfach erstochen worden sein. Der 45-Jährige floh daraufhin in ein Nachbarland, wo ihn die Polizei Mitte Juni festnahm, während er in einem Amsterdamer Park schlief.

Den Ermittlungen zufolge soll es vor der Tat zu einer Auseinandersetzung gekommen sein: Die Familie des Angeklagten und das Opfer lebten mehrere Jahre in einem Mehrfamilienhaus in der Stadt nördlich des Münsterlandes an der Grenze zu Niedersachsen . Der 45-Jährige soll seine getrennt lebende Ehefrau im vergangenen Jahr verdächtigt haben, eine Affäre mit dem 55-Jährigen zu haben. Immer wieder soll es zu Spannungen und Auseinandersetzungen gekommen sein. Die Polizei führte mehrere Einsätze durch. Die Behörden erließen daraufhin ein einstweiliges Umgangsverbot für den 45-Jährigen für seine eigene Familie und er musste ausziehen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat der Angeklagte während der Vernehmung abfällige Bemerkungen über das Opfer gemacht. Er gab zu, dass der Angriff Rache war, sagte aber, er wolle keine Menschen töten. Laut Martin Bozenhardt, einem Sprecher der Staatsanwaltschaft Münster, gab es Anfang 2022 Hinweise darauf, dass der Mann an einer psychischen Erkrankung litt. Nach vorläufiger Einschätzung von Experten trug der 45-Jährige zur Tatzeit die volle Verantwortung.

Das Landgericht Münster muss nun entscheiden, ob die Anklage zugelassen wird.

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