Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil plädiert für staatliche Anreize zum Kauf von Elektrofahrzeugen und für die Fortführung des sogenannten Dienstwagenprivilegs. Der Staat müsse sich für die Elektromobilität weiter finanziell engagieren, sagte der SPD-Politiker im dem in Norden erscheinenden «Ostfriesischen Kurier» (Montag). Weil sitzt als Regierungschef in Niedersachsen im Aufsichtsrat von Volkswagen. Der Autokonzern setzt verstärkt auf Elektromodelle.
«Das hat die Bundesregierung inzwischen auch angekündigt», sagte Weil in Bezug auf eine weitere finanzielle Förderung von E-Mobilität. «Dabei sollte man die CO2-Bilanz insgesamt anschauen, denn lange Transportwege sind natürlich für die Umwelt nachteilig», erläuterte der niedersächsische Regierungschef.
An diesem Montag startet im VW-Werk Emden die Produktion der neuen Elektrolimousine ID.7. Zum offiziellen Produktionsstart wird auch Ministerpräsident Weil erwartet. Ende des Jahres soll das Elektro-Auto im Passat-Format auf den Markt kommen. Emden ist Stammwerk für das neue Modell, das zusätzlich auch in China gebaut werden soll.
Im Interview des «Ostfriesischen Kuriers» sprach sich Weil außerdem dafür aus, die umstrittenen Steuervergünstigungen für Dienstwagen fortzuführen. «Aktuell würde ich kein einziges Element der Förderung des Absatzes von Elektrofahrzeugen eindampfen», betonte der Ministerpräsident. «Die Dienstwagenregelungen sorgen auch dafür, dass schneller gebrauchte Elektrofahrzeuge zur Verfügung stehen.» Langfristig könne man über diese Steuervergünstigungen gerne sprechen, aber derzeit sei es mit Sicherheit der falsche Zeitpunkt.