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Minister fordert Verbesserungen bei der Grundfürsorge für Kinder

Am Freitag berät der Bundesrat über die erste Runde eines geplanten Kindersicherheitsgrundgesetzes. Das Saarland äußerte sich insbesondere kritisch zum bisherigen Entwurf.

Ein Kind spielt in einer Kita..aussiedlerbote.de
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Minister fordert Verbesserungen bei der Grundfürsorge für Kinder

Der saarländische Sozialminister Magnus Jung (SPD) fordert Nachbesserungen am Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Einführung einer Kindergrundsicherung. „Sollten grundlegende Änderungen nicht vorgenommen werden, besteht die Möglichkeit, dass das Saarland im weiteren Verfahren den Einigungsrat anrufen kann“, sagte er am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Das Gesetz wird am Freitag seine erste Diskussionsrunde im Bundesrat durchlaufen.

Die Kindergrundsicherung zielt darauf ab, verschiedene wirtschaftliche Leistungen wie Kindergeld, Bürgergeld, Sozialhilfe, Kindergeld und Leistungen aus Bildung und Teilhabeprogrammen zusammenzuführen. Das Vorhaben hat in der von Sozialdemokraten, Grünen und FDP geführten Bundesregierung für Kontroversen gesorgt.

Im Saarland sei derzeit fast jedes fünfte Kind von Armut bedroht, sagte Jung. Grundsätzlich begrüßte er die Initiativen der Bundesregierung, die Chancen von Kindern und Jugendlichen zu verbessern und Kinderarmut zu beseitigen. „Allerdings bleibt die Einführung grundlegender Kindersicherheitsgesetze noch hinter unseren Erwartungen zurück.“ Er hält Verbesserungen für dringend nötig.

Das Gesetz wird zunächst gestoppt, wenn die Bundesratsmehrheit einen gemeinsamen Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat einsetzt. Sollte der Ausschuss anschließend einen Beschluss vorschlagen, der vom Beschluss des Bundestages abweicht, muss das Gesetz erneut vom Parlament verabschiedet werden.

Jung forderte, dass Bildungs- und Teilhabeleistungen pauschal gezahlt werden und die Kosten vollständig vom Bund getragen werden sollen und nicht wie geplant auf die Länder übertragen werden. Sie wünschen sich auch möglichst barrierearme Angebotsvorschläge. Durch den von der Bundesagentur für Arbeit geplanten Heimservice gibt es im gesamten Saarland nur noch einen Standort, der die Beratung vor Ort anbietet.

Der Minister kritisierte außerdem, dass Antragsteller nach dem aktuellen Gesetzentwurf weiterhin bis zu vier verschiedene Ansprechpartner haben können. „Die geplante Vereinfachung des Antragsverfahrens ist daher nicht möglich.“ In der Praxis werden Betroffene nur geringfügig mehr Unterstützung durch das Basis-Kindergeld erhalten. Um die Armut nachhaltig zu beseitigen, ist mehr nötig – sowohl bei den Dienstleistungen als auch bei der Infrastruktur.

Gesetze sollten nach Ansicht von Jung auch schrittweise in Kraft treten, damit die Verwaltungsführung rechtzeitig angepasst werden kann. Jung warnte: „Wenn Kinder nicht aus der Armut befreit werden können, werden nicht nur die Kinder ein Leben lang unter den Folgen der Armut leiden, sondern auch das Land wird unter den Folgen der Armut leiden.“ Dies wird das Land letztendlich mehr kosten.

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Quelle: www.dpa.com

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