Brandenburgischer Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sieht die Notwendigkeit eines befristeten, staatlich geförderten Industriestromtarifs. In Deutschland könnten rund 2.000 Unternehmen profitieren, in Brandenburg seien es etwa 100, sagte die deutsche Nachrichtenagentur Steinbach am Freitag in Potsdam. Er erwarte aber auch eine „Debatte über Eifersucht“.
Seit Wochen wird über staatliche Hilfen für Unternehmen gesprochen, die besonders stark von hohen Strompreisen betroffen sind. Die Einführung niedrigerer Strompreise für die Industrie ist innerhalb der Berliner Regierungskoalition seit langem umstritten.
Steinbach sagte: „Ein subventionierter Industrietarif von rund sechs Cent im Sinne einer Überbrückung zur Strombegrenzung bis 2030 ist unbedingt notwendig. Möglicherweise. Ich halte es für falsch, denn das wäre ein Fass ohne Boden.“ .“
Nach der bisher bekannten Position der Brüsseler Kommission können nur zusätzliche Zuschüsse für die Umstellung von Unternehmen auf industrielle Stromnutzung genehmigt werden. Der Ausbau der fossilen Energie wird dadurch nicht gebremst. „Wenn jemand das vorgegebene Sanierungsvorhaben später nicht umsetzt, weil es ihm plötzlich nicht mehr gefällt, muss es auch Sanktionen in Form von Subventionsrückzahlungen geben.“ Darüber hinaus dürfen Subventionen nach den Brüsseler Richtlinien nur für den Betrieb energieintensiver Anlagen gewährt werden außerhalb des europäischen Binnenmarktes. Art Unternehmen. „Das kann übrigens auch ein kleines bis mittelständisches Unternehmen sein. Dann gibt es keine Größenmerkmale mehr“, sagte Steinbach.
„All das wird zwischen uns eine Debatte über Eifersucht auslösen – und wir werden damit leben müssen.“ Die andere Möglichkeit besteht darin, nichts zu tun. „Aber dann wurden Teile unseres Landes deindustrialisiert. Das ist nicht im Interesse Brandenburgs.“
Am Freitag forderte die Handwerkskammer außerdem niedrigere Energiepreise für Handwerksbetriebe. Die Interessenvertretung lehne einseitige Subventionen für die Branche ab, heißt es in der Erklärung. Es gibt keinen Unterschied zwischen Volkswirtschaften „erster und zweiter Klasse“. „Das Handwerk als Motor der Energiewende darf nicht benachteiligt werden und seine Bedeutung für die Wirtschaftskraft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt muss stärker anerkannt werden“, sagte Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer, am Freitag in einer Stellungnahme die Mitte.