Die sächsische Justizministerin Katja Meier glaubt, dass ein Verbot der AfD unter den aktuellen Umständen schwierig sein wird. „Selbst der Verfassungsschutz auf Bundes- und Landesebene hat keine einheitliche Einschätzung der Alternative für Deutschland“, sagte der Grünen-Politiker dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (letzte Ausgabe). In einigen Bundesländern ist die Partei vertreten gelten als Verdachtsfälle, in anderen Bundesländern gilt die Partei als rechtsextremistisch. „Solange diese Unterschiede bestehen, kann es schwierig sein, die AfD zu verbieten.“
Die Hürden für ein Verbot seien sehr hoch, sagte Meyer. „Das stimmt.“ Dennoch sagte der Generalstaatsanwalt, die Debatte über das Verbot sei wichtig. „Man sollte sie auch nicht wegwerfen.“ Allerdings sollten die Rechte der parlamentarischen Minderheit im Umgang mit der AfD nicht außer Kraft gesetzt werden. „Das bedeutet, dass man Wege finden muss, mit diesen Kräften politisch umzugehen“, sagte Meyer. Demokratie ist kein Lieferservice, bei dem Sie bestellen können, was Sie wollen. „Starke Demokratien leben von Beteiligung. Jeder hat Bedürfnisse.“
Sachsen wählt am 1. September 2024 einen neuen Landtag. In der jüngsten Wahlumfrage lag die AfD mit 35 Prozent Unterstützung vor der CDU. Grundsätzlich spiegeln Meinungsumfragen nur die Meinungen zum Zeitpunkt der Umfrage wider und sind keine Vorhersagen über Wahlergebnisse.