Merz will an der Schuldenbremse nicht rütteln
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts besteht eine große Lücke in den Finanzen des Bundes. Derzeit wird über eine Reform der Schuldenbremse diskutiert. Oppositionsführer Merz glaubt jedoch, dass dafür kein Notstand bestehe. Gleichzeitig forderte er Ausnahmen von der Erhöhung der Staatsbürgerschaftszulagen.
Oppositionsführer Friedrich Merz sagte, die Bundesregierung könne den Bundeshaushalt 2024 finanzieren, ohne die Schuldenbremse erneut auszusetzen. Der CDU-Chef sagte in der Nacht zur ARD: „Es hat weder eine Naturkatastrophe solchen Ausmaßes gegeben, dass wir jetzt handeln müssen, noch einen außergewöhnlichen Notfall, der Maßnahmen erfordert.“ Auch bei Einhaltung der Schuldenbremse könne es zu einer neuen Schuldenbremse kommen im Jahr 2024. Erhöhte Schulden um rund 22 Milliarden Euro. „Die Bundesregierung muss sich mit diesem Problem befassen“, sagte Mertz.
Saskia Esken, Co-Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten, sprach sich jedoch für eine Lockerung der Schuldenbremse aus. „Deshalb versuchen wir, unsere Kollegen zu überzeugen“, sagte Esken in der ARD und verwies auf die Haushaltsverhandlungen des Ampel-Bündnisses mit Grünen und Liberaldemokraten. „Wenn wir aus dem aktuellen Budget investieren müssen, werden wir irgendwann nachgeben“, sagte Esken. „Deshalb haben wir ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass die Schuldenbremse reformiert werden muss. Sie ist eine Zukunftsbremse und Investitionen müssen gefördert werden.“
Merz forderte die Bundesregierung zudem auf, die Pläne zur Erhöhung der Bürgerleistungen zum 1. Januar 2024 aufzugeben. „Die Bundesregierung kann entscheiden und hat jetzt vier Wochen Zeit, eine konkrete Entscheidung zu treffen“, sagte der Koalitionsfraktionsvorsitzende. „Es steht noch nicht im Gesetzblatt, es steht noch nicht im Verordnungsblatt, die Entscheidung liegt bei der Bundesregierung.“
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil von der SPD setzte dies mit einem Erlass um. Esken hingegen weigerte sich, die Mittel für die Bürger zu kürzen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir da mitmachen“, sagte der SPD-Co-Chef. „Denn wir werden die ärmsten Menschen nicht benachteiligen, aber wir müssen jetzt schauen, wie wir die stärkeren Menschen stärker einbeziehen können.“
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Quelle: www.ntv.de