Die für die Energiewende wichtigen Nordsee-Windparks lieferten im vergangenen Jahr mehr Strom als in einem schwachen 2021. Die an Land übertragene Windenergie habe insgesamt 21,13 Terawattstunden (TWh) betragen, teilte der Netzbetreiber Tennet der DPA mit. Das sind vier Prozent mehr als im Vorjahr. Rein rechnerisch könnte damit der Jahresbedarf von mehr als 6,5 Millionen Haushalten gedeckt werden.
Tennet erwartet, dass Deutschlands On- und Offshore-Windenergie im Jahr 2022 insgesamt 125,28 TWh betragen wird, was einer Steigerung von 10,91 TWh gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Anteil des Nordseestroms sank um fast einen Prozentpunkt auf rund 16,9 %. Windkraftanlagen in der Ostsee – die im Netzgebiet von 50 Hertz stehen – produzierten laut Tennet im vergangenen Jahr 3,62 TWh. Das sind 0,08 TWh weniger als 2021.
„Die Nordsee liefert seit vielen Jahren zuverlässig und konstant den Großteil der Windenergieerzeugung in Deutschland“, sagte Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens. Daher ist es sehr wichtig, das Potenzial des Windparks Nordsee in Deutschland und Europa besser zu erschließen. „Die Energiewende gilt es aus europäischer Perspektive zu betrachten, Märkte entsprechend zu stimulieren und wichtige Impulse von Politik und Industrie selbst zu setzen.“
Die Leistung der Windparks in der deutschen Nordsee stieg im vergangenen Jahr um 357 MW auf 7.036 MW. Die höchste am 22. November gemessene Netzleistung betrug 6.255 MW. In der niederländischen Nordsee hingegen hat sich die installierte Leistung auf 3.757 MW mehr als verdoppelt und trug zu 7,91 TWh zur Windstromerzeugung bei. Dies ist vor allem auf die Inbetriebnahme der Offshore-Netzanbindungssysteme Hollands Kust (zuid) Alpha und Beta und die damit verbundene Zunahme von Offshore-Windparks zurückzuführen.