Wenn immer mehr Menschen in Rheinland-Pfalz das Rentenalter erreichen, erhalten sie die sogenannte Grundsicherung vom Staat, weil ihr Einkommen nicht ausreicht. Insgesamt sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Das rheinland-pfälzische Sozialministerium gab auf Antrag der Mainzer Grünen bekannt, dass die Zahl der Frauen, die in der Grundsicherung im Alter versichert sind, zwischen Ende 2015 und Ende 2022 von 14.040 auf 16.935 steigen wird. Die Zahl der Männer stieg im gleichen Zeitraum von 8.655 auf 11.845. Das Ministerium beruft sich auf Daten des Statistischen Bundesamtes.
Rentenansprüche in der späteren Zeit hängen vom Einkommensniveau während der Erwerbsperiode ab. Den Daten zufolge erhalten Männer in Rheinland-Pfalz im Jahr 2022 eine durchschnittliche Rente von 1.356 Euro, Frauen 772 Euro. Vor zehn Jahren waren es 1.064 Euro bzw. 470 Euro.
Daniel Köbler, der gesellschaftspolitische Sprecher der Grünen im Landtag, äußerte sich besorgt über die Entwicklungen. „Heute sind überdurchschnittlich viele Frauen auf die Grundsicherung im Alter angewiesen“, sagte er. Die Situation dürfte sich in Zukunft noch verschärfen.
Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) nannte auf eine Anfrage des Landtags als einen Grund dafür das Partnerschaftsmodell vergangener Jahrzehnte. Die Frauenarmut in älteren Haushalten kann dazu führen, dass Frauen ganz oder teilweise einer Erwerbstätigkeit nachgehen. „Außerdem wurden Frauen, insbesondere in der Vergangenheit, stärker diskriminiert als Männer, was den Lohn oder prekäre Beschäftigungsverhältnisse betrifft“, erklärte Schweitzer. Um Altersarmut vorzubeugen, setzen die Landesregierungen auf eine gute Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Bildungspolitik.
Mehr Frauen als Männer arbeiten Teilzeit. Nach Angaben der regionalen Agentur für Arbeit werden bis Ende 2022 rund 382.400 Frauen in Rheinland-Pfalz einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen. Dies entspricht einer Quote von 29 % für alle in den Bundesländern lebenden Frauen im erwerbsfähigen Alter. Zum 31. Dezember 2022 betrug die Teilzeitbeschäftigungsquote für Männer in Rheinland-Pfalz 11,1 % für Männer und 51,1 % für Frauen.