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Medizinischer Dienst prüft 561 vermutete Behandlungsfehler

Der Medizinische Dienst Sachsen-Anhalt hat im vergangenen Jahr 561 vermutete Behandlungsfehler untersucht. In 26 Prozent aller Begutachtungen habe sich der ursprüngliche Verdacht bestätigt, teilte der Medizinische Dienst am Donnerstag mit. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der bestätigten Fehler leicht an. Sachsen-Anhalt liegt mit den Zahlen in etwa im bundesweiten Durchschnitt.

Der Medizinische Dienst untersuchte in den meisten Fällen Behandlungsfehler, in 92 Fällen auch vermutete Fehler durch falsche Pflege. Hier bestätigte sich der Verdacht in 38 Prozent der Fälle, ein Anstieg von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der höchste Wert der vergangenen vier Jahre. In elf Fällen wurden Ereignisse festgestellt, die unter allen Umständen vermieden werden sollten. Im Vergleich zur Anzahl der im Land durchgeführten Behandlungen sei dies aber ein sehr geringer Anteil, sagte der Vorstandsvorsitzende des Medizinischen Dienstes, Jens Hennicke. In der Pflege werde gerade bei schmerzhaften Druckgeschwüren, dem sogenannten «Wundliegen», ein Pflegefehler vermutet.

Bei Behandlungsfehlern werden den Angaben zufolge am häufigsten in der Orthopädie und Unfallchirurgie Vorwürfe erhoben, gefolgt von Fehlern im Pflegebereich. Wichtig sei es, so Hennicke, dass Patienten vor Eingriffen gut über Risiken und Grenzen aufgeklärt würden, um im Anschluss dem Verdacht vorzubeugen, es sei etwas schiefgelaufen.

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