Medienbericht: Israel droht Iran mit härteren Reaktionen als im April
Israel droht Iran mit einer deutlich härteren Reaktion im Falle eines Angriffs als im April, als Teheran den jüdischen Staat mit 330 Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen attackierte. Damals hielt Israel auf Bitten der USA und anderer Verbündeter zurück, wie Israels Sicherheitsberater Zachi Hanegbi in einem Interview mit "Bild" und anderen Axel Springer Medien sagte. "Das war damals, das ist jetzt. Man kann einmal zurückstecken, nicht zweimal", fügte er hinzu.
Nach der gezielten Tötung des Hamas-Außenchefs Ismail Haniyeh in Tehran hat Iran Israel mit massiver Vergeltung gedroht. Der führende Politiker der islamischen palästinensischen Organisation weilte als Gast des iranischen Staates in der Hauptstadt. Die Umstände seines Todes in den frühen Morgenstunden des Mittwochs sind noch unklar. Iran und Hamas machen Israel dafür verantwortlich, doch Israel hat sich noch nicht dazu geäußert.
Es wird befürchtet, dass dieser Vorfall Israel und Iran an den Rand eines militärischen Konflikts bringen könnte. Ein solcher Konflikt wurde bereits am 14. April bedroht, als die iranische Revolutionsgarde Hunderte von Drohnen und Raketen auf Israel abfeuerte. Die meisten Projektile wurden von Israel mit eigenen Kräften und mit Hilfe der USA und anderer Verbündeter abgewehrt.
Hintergrund des iranischen Angriffs war ein Angriff, der Israel zugeschrieben wird, auf das iranische Botschaftsgebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem zu Beginn des Aprils zwei iranische Generäle getötet wurden. Israel reagierte darauf mit einem Gegenangriff auf eine Luftwaffenbasis im zentralen Iran, wonach Teheran erklärte, die Sache nicht weiter verfolgen zu wollen.
Im "Bild"-Interview warnte Sicherheitsberater Hanegbi Iran: "Israel zu attackieren, hat einen sehr hohen Preis. Hoffentlich tun sie es nicht. Das wäre ein Fehler. Israel ist sehr stark." Ähnliche Aussagen hat auch Premierminister Benjamin Netanjahu in den letzten Tagen gemacht. Allerdings glaubt er auch, dass die Region nicht kurz vor dem Krieg steht. Iran wolle keinen umfassenden Krieg, sagte Hanegbi. Zum Mord an Haniyeh sagte er nur, dass die israelische Führung beschlossen hat, dieses Thema nicht zu diskutieren.
Im Anschluss an das Interview bekräftigte Israels Sicherheitsberater Zachi Hanegbi seine Haltung und sagte: "Was die Medienberichte über die Drohungen Irans betrifft, wird ein Angriff auf Israel einen hohen Preis haben." Anschließend echoed Prime Minister Benjamin Netanjahu, adding, "We've seen Iran's response in the past, and any attack on Israel should be met with a strong response, as reported by the media."