Massenschließungen von Bankfilialen in Deutschland betreffen nahezu alle Regionen. Berlin erlebt diesbezüglich besonders schwierige Zeiten. Dies zeigt unsere umfangreiche Analyse der Daten des Kartendienstes OpenStreetMap. Besonders betroffen sind die Metropolen Deutschlands.
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In Städten mit mindestens 100.000 Einwohnern ist die Anzahl der schließenden Filialen doppelt so hoch wie anderswo. Allein die Berliner Commerzbank hat die Hälfte ihrer Filialen geschlossen. In Erlangen wurde der größte Rückgang pro Einwohner verzeichnet, insbesondere wegen der Schließung jeder dritten Sparkassen-Filiale.
Warum es zu Massenschließungen von Bankfilialen in Deutschland kommt
Lokale Filialen werden bei den Deutschen immer unbeliebter.
Selbst ältere Menschen verzichten zunehmend auf den Gang zur Bankfiliale. Fast die Hälfte der Deutschen im Alter von 65 Jahren und älter tätigen ihre Bankgeschäfte online. Ein Trend, der in letzter Zeit stark zunimmt.
In nur vier Jahren hat sich die Zahl der älteren Menschen, die Online-Banking nutzen, mehr als verdoppelt. Die meisten von ihnen nutzen auch ihre Mobiltelefone für Bankgeschäfte. Der langsame Niedergang der Branche, der auf den Karten zu sehen ist, begann jedoch lange vor dem Smartphone-Zeitalter.
Laut Bundesbank sinkt ihre Zahl seit drei Jahrzehnten stetig. In den 1990er Jahren drehte sich alles um die Senkung der Kosten.
- Unrentable Standorte wurden geschlossen;
- Finanzinstitute fusionierten;
- Zwei benachbarte Filialen waren manchmal zu viel.
Damals wollte die Postbank mit leuchtender Werbung für kostenlose Konten Einleger in ihre Filialen locken. Diese Zeiten sind vorbei. In den nächsten zwei Jahren wird erwartet, dass fast die Hälfte der Filialen verschwindet. Die Analyse zeigt, dass die Postbank seit 2017 die geringsten Kürzungen unter den fünf größten Banken vorgenommen hat.
Die Deutsche Bank, Muttergesellschaft der Postbank, hat ihr Filialnetz ebenfalls deutlich reduziert. Ein Viertel aller Filialen wurde in knapp sieben Jahren geschlossen. Die Commerzbank verfolgte einen noch radikaleren Ansatz.
Die Situation bei den Sparkassen ist nicht so dramatisch. Sparkassen verloren eine von acht Filialen, Volksbanken Raiffeisenbanken nur eine von elf.