Trotz der Terrorangriffe der Hamas in Israel und deren Folgen will der TSV Maccabi München den Trainings- und Spielbetrieb seiner Fußballmannschaften vorerst aufrechterhalten. Mit den zuständigen Behörden und der Polizei werde die Situation täglich neu bewertet, sagte Maccabi-Sportvorstand Armand Presser der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. «Die Sicherheitsfragen stellen sich natürlich. Darauf versuchen wir die richtigen Antworten zu finden und ein Sicherheitsgefühl für alle Sportler von klein bis groß aufrechtzuerhalten.»
Rund 200 Fußballer sind bei den Münchnern im Einsatz. Presser erklärte, dass er keine Spiele absagen, wohl aber welche verschieben wolle, «um den Spielplan zu entzerren, damit wir nicht zu viele Spiele an einem Tag haben». Dadurch sei es einfacher, mit Sicherheitspersonal und Polizei präsent zu sein. Details dazu nannte Presser aus Sicherheitsgründen nicht. «Wir wollen maximale Sicherheit gewährleisten.» Die Partie einer Herrenmannschaft wurde am kommenden Wochenende deshalb bereits verschoben.
Maccabi will vor allem den jungen Fußballern in diesen Tagen eine Chance bieten, die Nachrichten aus Israel und Gaza kurz zu vergessen. «Die Kinder sollen beim Training und in den Punktspielen zumindest für 90 Minuten unbeschwert sein dürfen und ihrer Leidenschaft nachgehen», sagte Presser, «das muss unsere Aufgabe sein».
Der Vorstand stehe permanent in Kontakt mit den Mitgliedern und den Behörden, um sofort auf mögliche Entwicklungen reagieren zu können. Etwa 20 Prozent der Sportler seien jüdischen Glaubens, berichtete Presser. Der Rest komme «aus aller Herren Länder und Konfessionen».
Sollte es die Sicherheitslage erfordern, dass Trainings- und Spielbetrieb über längere Zeit ausfallen müssen, dann befürchtet Presser «das Ende unserer Fußballabteilung. Denn wenn die Kinder und Jugendlichen den Sport nicht mehr ausüben können, dann werden sie den Verein wechseln. Das wäre verständlich und die logische Konsequenz.»
Maccabi sei von den Sicherheitsbehörden bislang auch nicht aufgefordert worden, Training und Spiele abzusagen, stellte Presser klar. «Wenn so ein Ratschlag kommen würde, wäre das die totale Kapitulation der Politik.» Tags zuvor hatte auch Makkabi Berlin mitgeteilt, trotz der Gewalteskalation im Nahen Osten Spiel- und Trainingsbetrieb aufrechtzuerhalten.