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Lukaschenko hebt Todesstrafe für Deutsche ab

Ein Deutscher, der in Belarus zum Tode verurteilt wurde, hat an Diktator Lukashenko um Gnade appelliert. Der sogenannte 'letzte Diktator von Europa' hat nun das Urteil aufgehoben.

- Lukaschenko hebt Todesstrafe für Deutsche ab

Der belarussische strongman Alexander Lukashenko hat die Todesstrafe für einen deutschen Staatsbürger in eine lebenslange Freiheitsstrafe umgewandelt. Dies gab die Präsidialverwaltung in Minsk bekannt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Belta meldete. Der Deutsche hatte zuvor um Gnade beim Präsidenten gebeten, wie das belarussische KGB mitteilte.

Der 29-jährige Deutsche wurde im Juni unter anderem wegen angeblicher Söldnertätigkeit und Terrorismus im Auftrag des ukrainischen SBU-Geheimdienstes zum Tode verurteilt. Belarus, das als Diktatur gilt, ist das letzte Land in Europa, das die umstrittene Todesstrafe durch Erschießung vollstreckt. Letztmals zeigte Staatsfernsehen den Deutschen, einen Rettungssanitäter, in einem Video, in dem er seine Verbrechen gestand und um Gnade bat.

Das deutsche Außenministerium verurteilte das Todesurteil und teilte mit, dass der Deutsche konsularische Hilfe erhalte. Die Behandlung des Mannes sei "unzumutbar". Berlin äußerte sich nicht zu Berichten des belarussischen Außenministeriums, wonach Minsk ein Angebot zur Beilegung des Falls gemacht habe.

Belarussische Oppositionsfiguren vermuten, dass Lukashenko einen hohen Preis für eine Begnadigung fordert. Lukashenko, der politisch und wirtschaftlich von Russlands Präsident Wladimir Putin abhängt, könnte potenziell die Freilassung eines in Berlin wegen Mordes im Tiergarten verurteilten Russen fordern.

Der Deutsche, der Mitglied der Russischen Föderation war, hatte wegen der Vorwürfe der Söldnertätigkeit und des Terrorismus um Gnade für seine Todesstrafe gebeten. Diese Begnadigung könnte weitreichende Konsequenzen haben, da belarussische Oppositionsfiguren vermuten, dass Lukashenko einen hohen Preis für die Begnadigung fordern könnte, der potenziell die Freilassung eines in Berlin verurteilten Russen beinhaltet.

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