Drei Transportflugzeuge der Bundesluftwaffe mit Hilfsgütern für das Erdbebengebiet sind in der Türkei eingetroffen. Aufgrund von Kapazitätsproblemen konnten sie nicht wie ursprünglich geplant in Gaziantep landen. Das habe sich nach dem Abflug aus Wunstorf herausgestellt, sagte ein Presseoffizier der Luftwaffe am Donnerstagabend. Die Flugzeuge seien auf die Airbase Incirlik umgeleitet worden. «Das ist ein großer Nato-Flugplatz», erläuterte der Sprecher. Dort würden die Maschinen von US-Streitkräften entladen. Die Transportflugzeuge der Bundesluftwaffe sollten noch am Abend nach Wunstorf zurückkehren.
In den folgenden Tagen soll mit den Transportmaschinen vom Typ Airbus A 400 eine Art Luftbrücke entstehen. «Wir haben uns darauf vorbereitet, mit drei Maschinen jeden Tag zu fliegen, bis in die nächste Woche hinein», sagte Oberst Christian John, Kommodore des Lufttransportgeschwaders 62, am Donnerstagmorgen auf dem Militärflugplatz bei Hannover. Es hänge davon ab, wie viele Hilfsgüter angeliefert würden. Für Freitag sind dem Luftwaffen-Sprecher zufolge zwei Flüge geplant.
Das Technische Hilfswerk (THW) Baden-Württemberg hatte rund 50 Tonnen Hilfsgüter mit sieben Lastwagen aus dem Großraum Ulm nach Niedersachsen gefahren. Bepackt waren sie mit knapp 2000 Feldbetten, Schlafsäcken und Decken. Auch Zelte, Heizgeräte und Isomatten werden in das Krisengebiet gebracht. Die türkische Regierung habe Materialien zur Unterbringung der vom Erdbeben betroffenen Bevölkerung bei der Bundesregierung angefordert, sagte der Präsident des THW, Gerd Friedsam.