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Lufthansa-Chef: Bauprobleme werden länger andauern

Carsten Spohr
Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, nimmt an einer Disskusion teil.

Die Deutsche Lufthansa rechnet mit langfristigen Problemen beim Kauf neuer Flugzeuge. Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr sagte am Mittwochabend in Frankfurt, es sei „unglaublich“, dass die derzeit auf der Angebotsseite sehr starke Nachfrage so stark ins Stocken geraten sei. Dies hängt auch mit der fehlenden Verbesserung der CO2-Bilanz zusammen, da Flugzeuge mit den neuen Triebwerken 25 bis 30 Prozent weniger Schadstoffe ausstoßen als ihre jeweiligen Vorgängermodelle.

Nach Gesprächen mit Zulieferern und Herstellern von Triebwerken und Flugzeugen in den USA kam Spohr zu dem Schluss, dass das Problem noch lange nicht gelöst sei. „Die Probleme sind tiefgreifend, erstrecken sich über mehrere Ebenen der Lieferkette und es kommen ständig neue hinzu.“ Dabei gehe es unter anderem um die Zulassung einzelner Modelle durch US-amerikanische und europäische Luftfahrtaufsichtsbehörden.

Unter diesem Eindruck beschloss der Lufthansa-Vorstand, den Betrieb mit acht gerade reaktivierten Airbus A380 einzustellen und weitere Jet-Kategorien zu modernisieren. Spohr sagte, die Maschinen seien von den Kunden gut angenommen worden und würden voraussichtlich deutlich länger fliegen als noch vor einem Jahr erwartet. Zur Höhe der Investition äußerte sich Spohr nicht.

Lufthansa hatte die A380 bereits vor der Corona-Krise aus ihrer Flotte genommen, da die vierstrahligen Flugzeuge nur bei voller Beladung einigermaßen effizient arbeiten konnten. Acht der größten Passagierflugzeuge der Welt wurden wieder in Dienst gestellt, nachdem sich die Auslieferung neuer Langstreckenflugzeuge wie der Boeing 777-X verzögert hatte. Spohr sagte, die Passagiernachfrage sei in diesem Sommer deutlich gestiegen. Aufgrund des knappen Angebots müssen sie höhere Flugpreise zahlen.

Erst diese Woche gab die Lufthansa Group bekannt, dass die Triebwerke von 20 Flugzeugen ihrer A320-Familie im nächsten Jahr außerplanmäßig überholt werden müssen. Anschließend verschwand das Flugzeug aus der Flotte. Der US-Hersteller Pratt & Whitney hat Kunden wegen Materialmangels Entschädigungen in Milliardenhöhe zurückgestellt. Spohr kündigte an, dass die Lufthansa darüber verhandeln werde.

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