zum Inhalt

LNG-Terminal bereit: Importe sollen 2024 beginnen

Gasversorgung ohne Verschiffung aus Russland sichern: LNG-Importterminals in Deutschland sollen helfen. In Stade ist nun ein Pier für ein weiteres Terminal fertig. Doch vor dem ersten Gasstrom fehlte etwas.

Der Industriehafen Stade wird um ein LNG-Terminal erweitert. Foto.aussiedlerbote.de
Der Industriehafen Stade wird um ein LNG-Terminal erweitert. Foto.aussiedlerbote.de

Stade - LNG-Terminal bereit: Importe sollen 2024 beginnen

Der schwimmende Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) in Stade wird voraussichtlich im Februar 2024 seinen Betrieb aufnehmen. Die Dock-Fertigstellungszeremonie findet diesen Samstag (10 Uhr) statt. Das Terminal wurde in den vergangenen Monaten im Auftrag des landeseigenen Hafeninfrastrukturunternehmens NPorts errichtet und soll anschließend an seine künftigen Nutzer – die German Energy Terminals GmbH und das Konsortium Hanseatic Energy Center (HEH) – übergeben werden. Erwartet werden der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Stefan Wenzel (Grüne) und der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD).

Nach bisherigen Angaben von NPorts wird der neue Terminal an der Elbe jährlich etwa 50 LNG-Tanker abfertigen. Es wird erwartet, dass dort etwa 5 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr verarbeitet werden, was etwa 6 % des deutschen Erdgasverbrauchs entspricht. Flüssigerdgas wird unter Druck eingefroren, in flüssiger Form per Schiff transportiert, anschließend auf einem Spezialschiff, einer sogenannten Floating Storage and Regasification Unit (FSRU), angelandet, erhitzt, regasifiziert und anschließend in das Gasnetz eingespeist.

Das Dockschiff fährt zunächst als LNG-Tanker

Bis zur Inbetriebnahme des neuen Terminals sind es noch Wochen. Ein Sprecher der Bundesbetreibergesellschaft Deutsche Energie Terminals sagte, die landseitige Infrastruktur zur Verbindung der Terminals sei noch nicht vollständig fertiggestellt. Nach einem Werftaufenthalt wird das Spezialschiff „Transgas Force“ bis Februar als LNG-Tanker verchartert.

Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine kündigte die Bundesregierung im Februar 2022 den Bau mehrerer Flüssigerdgas-Terminals in Deutschland an. Der Import von LNG soll dazu beitragen, die Versorgungslücke zu schließen, die durch unzureichende russische Gaslieferungen entsteht.

Im Juli 2022 wurde beschlossen, dass in Stade auch ein schwimmender Pier entstehen soll. Die ersten Konsolidierungsarbeiten am neuen Pier fanden im Januar dieses Jahres statt. Nach eigenen bisherigen Angaben hat NPorts bis zu 300 Millionen Euro in das Projekt investiert. Es handelt sich um die bislang größte Investition in Bauprojekte seit der Gründung der Hafengesellschaft.

Die Fertigstellung des landseitigen Terminals wird für 2027 erwartet

Neben Stade wird in den kommenden Monaten ein weiterer Terminal in Wilhelmshaven hinzukommen. Dort ist seit einem Jahr ein schwimmendes LNG-Terminal in Betrieb, ebenso in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein und Lubmen in Mecklenburg-Vorpommern.

Nach Angaben von NPorts wird das Gas an einem schwimmenden Importterminal in Stade abgeladen, bis die Installation des Terminals an Land abgeschlossen ist. Dies soll im Jahr 2027 geschehen. Der Jahresumschlag des Terminals wird von 500 Millionen Kubikmetern auf über 13 Milliarden Kubikmeter steigen. Betreiber des Terminals ist die Hamburger HEH. Es ist geplant, das landseitige Terminal in Zukunft auf importiertes Ammoniak umzustellen.

Ankündigung von NPorts zum Baubeginn des LNG-Terminals am 20. Januar 2023

Lesen Sie auch:

Quelle: www.stern.de

Kommentare

Aktuelles