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LNG-Pipelines sind bereit: „Der Eckpfeiler der Energiesicherheit“

Seit mehr als einem Jahr wird LNG über einen Terminal in Wilhelmshaven importiert, und diese Menge wird bald noch weiter zunehmen. Für den weiteren Transport von Erdgas hat der Energieversorger EWE den Bau einer neuen Pipeline abgeschlossen. Bis zur Inbetriebnahme wird es allerdings noch einige...

Luftaufnahme des LNG-Speicher- und Boil-off-Schiffes „Höegh Esperanza“ am LNG-Terminal....aussiedlerbote.de
Luftaufnahme des LNG-Speicher- und Boil-off-Schiffes „Höegh Esperanza“ am LNG-Terminal Wilhelmshaven. Foto.aussiedlerbote.de

Flüssigerdgas - LNG-Pipelines sind bereit: „Der Eckpfeiler der Energiesicherheit“

Mit der abschließenden Schweißung ist eine weitere 70 Kilometer lange Verbindungsleitung am LNG-Terminal Wilhelmshaven technisch fertiggestellt. Der Energieversorger EWE gab am Donnerstag bekannt, dass auf einer Baustelle bei Westerstede im Ammerland nach rund neunmonatiger Bauzeit die letzten sogenannten goldenen Nähte fertiggestellt seien. Die Leitung soll Anfang 2024 in Betrieb gehen und das in Erdgas umgewandelte Onshore-Flüssigerdgas (LNG) zu Gasspeichern im Raum Leer und in das Erdgasfernleitungsnetz transportieren. Nach Angaben von EWE haben unterirdische Leitungen eine Kapazität von 6 Milliarden Kubikmetern pro Jahr, was ausreicht, um rund 4 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen.

Seit rund einem Jahr landet LNG über das erste schwimmende Importterminal in Wilhelmshaven. Auf dem Spezialschiff „Höegh Esperanza“ wird es wieder in gasförmige Form umgewandelt und in das Gasnetz eingespeist. Der Gasnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) hat bereits im vergangenen Jahr den ersten Anschluss gebaut. Die von EWE errichtete Leitung Wilhelmshaven-Lehr bei Sand ist nun an die Leitung angeschlossen und führt durch die Kreise Friesland, Ameland und Lehr bis zu den Gasspeichern an der Ems.

Neue Leitungen sollen zur Energiesicherheit beitragen

Es wird erwartet, dass die Menge des von der Emerald abgeladenen LNG bald zunehmen wird. In den kommenden Monaten soll in Wilhelmshaven ein zweites schwimmendes LNG-Terminal in Betrieb genommen werden. Laut EWE sind hierfür mehr Transportkapazitäten nötig.

Mit der Fertigstellung der neuen Pipeline festige Niedersachsen seine Position als „Energiedrehscheibe für ganz Deutschland“, sagte Wirtschaftsminister Olaf Riis (SPD) anlässlich der Endnaht. „Die neue Leitung ist nicht nur ein wichtiger Baustein für die Energiesicherheit Deutschlands, sondern auch für eine nachhaltige, belastbare und langfristig bezahlbare Energieversorgung. Wir brauchen sie unbedingt für den Erfolg unserer wirtschaftlichen Transformation.“

Künftig soll die Pipeline auch grünen Wasserstoff anstelle von Erdgas transportieren können – wofür die Pipeline laut EWE ausgelegt ist. Es wird gesagt, dass dies im Jahr 2027 passieren könnte. Die für Wilhelmshaven geplante Großanlage zur Wasserstoffproduktion fehlt jedoch bisher. Sogenannter grüner Wasserstoff, hergestellt aus erneuerbaren Energiequellen, soll einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Die Produktionslinie besteht aus mehr als 4.000 Rohren

Seit dem offiziellen Baubeginn Anfang März dieses Jahres wurden in der neuen Leitung insgesamt rund 4.200 Rohre mit einem Durchmesser von etwa 60 cm und rund 5.000 Schweißnähten verlegt. Zunächst werden die Rohre entlang ihrer Trasse am Boden zusammengeschweißt und dann in ausgehobenen Gräben verlegt. Nach eigenen Angaben hat EWE rund 200 Millionen Euro investiert.

Das Unternehmen sagte, es sei in „Rekordzeit“ abgeschlossen worden. Urban Keussen, Chief Technology Officer, sagte, man habe bis zum Schluss daran gearbeitet, die Pipeline-Bauarbeiten abzuschließen. „Wir sind stolz, sagen zu können, dass wir unserer Zusage, die Pipeline bis Ende des Jahres fertigzustellen, nachgekommen sind.“

Laut EWE ist die technische Abnahme der Erdgasleitung bereits erfolgt. Die Pipeline ist nun für den Transport von Erdgas bereit. Der Probebetrieb steht vor der Tür. Die offizielle Inbetriebnahme ist für Anfang 2024 geplant.

Der Bau der nächsten Pipeline ist bereits geplant

Doch der Leitungsausbau der neuen EWE-Leitung im Nordwesten ist noch nicht abgeschlossen. Im Jahr 2024 beginnt der Bau des rund 60 Kilometer langen ersten Abschnitts einer weiteren Pipeline, vom Gasspeicher in Etzel im Landkreis Wittmund bis zur Verdichterstation in Waldenburg südlich von Oldenburg. Der Gasnetzbetreiber Open Grid Europe gab kürzlich bekannt, dass das bestehende Pipelinenetz im Nordwesten aufgrund von Gastransporten aus Norwegen und den Niederlanden „nahezu ausgelastet“ sei.

EWE-Website zur neuen Pipeline OGE Informationen zum Pipelineprojekt Etzel-Wardenburg

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Quelle: www.stern.de

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