Nach der Erteilung der Lizenz am Freitagvormittag hat Trainer Riccardo Boieri mit den Volleyballerinnen des SC Potsdam ehrgeizige Ziele verkündet. «Wir wollen das bestätigen, was wir in den letzten beiden Jahren erreicht haben», sagte Trainer Riccardo Boieri vor der neuen Bundesliga-Saison, die für die Brandenburgerinnen am Samstag mit einem Auswärtsspiel beim Dresdner SC beginnt. Zuletzt waren die Potsdamerinnen zweimal hinter dem MTV Stuttgart Vizemeister, zudem sind sie Supercupgewinner.
Erst am Freitag erteilte die Volleyball-Bundesliga (VBL) dem SC Potsdam die Lizenz – unter Auflagen. Die Brandenburgerinnen stehen aber weiter unter Verdacht auf Steuerhinterziehung und Sozialversicherungsbetrug. Handelnde Personen wie der Vorstandsvorsitzende Peter Rieger sowie sein als Sportdirektor tätiger Sohn Toni Rieger waren in diesem Zusammenhang zurückgetreten.
Auch Erfolgstrainer Guillermo Naranjo Hernandez ist fort. Der Spanier hat bei Galatasaray Istanbul angeheuert. Ganz aus der Welt ist er damit nicht für Boieri, der vom Assistenten zum Chefcoach befördert wurde. «Wir telefonieren regelmäßig», sagte Boieri.
Die kniffligste Aufgabe des neuen Trainers: er muss eine nahezu komplett neue Mannschaft in die Spur bringen. Zwölf Spielerinnen sind abgewandert, darunter Identifikationsfigur Laura Emonts. Einige offene Positionen wurden namhaft neu besetzt, so etwa mit US-Nationalspielerin Justine Wong-Orantes als Libera.
Boieri hat seinem Team eingebläut: «Die Liga ist sehr ausgeglichen. Jede Spielerin bei uns muss begreifen, dass man keinem Gegner nur den kleinen Finger zu reichen braucht.» Das erste Saisonspiel in Dresden wird gleich zum Gradmesser für die Mannschaft. «Dresden schätze ich stärker ein als in der vorigen Saison», meinte der 35 Jahre alte SCP-Trainer. Beim letztjährigen Meisterschafts-Dritten aus Sachsen fanden in Angreiferin Hester Jasper und Libera Aleksandra Jegdic auch zwei ehemalige Potsdamerinnen einen neuen Arbeitgeber.