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Link will Sachsens Schuldenbremse testen

Linke
Das Logo der Linken ist bei einem Parteitag an einem Mikrophon angebracht.

Die Linke will die in der sächsischen Verfassung verankerte Schuldenbremse testen. Dazu kündigte am Sonntag eine linke Fraktion im Landtag an, eine Task Force zu bilden, die jeweils zwei Abgeordnete entsendet. Die Gruppe wird dem Parlament bis Ende des Jahres einen Bericht und Vorschläge vorlegen. „In dieser Wahlperiode müssen wir noch die verfassungsrechtlichen Bestimmungen zur in Sachsen besonders strengen Solidaritätsbremse anpassen. Dieses Instrument schadet mehr als es nützt, zumal die von der Koalition angestrebte schnelle Rückzahlung des Corona-Kredits negativ wirkt Auswirkungen auf den Staatshaushalt, das ist eine schwere Bürde”, sagte Fraktionsvorsitzender Rico Gebhardt. Infolgedessen werden in den nächsten Jahren große Geldbeträge für sinnvolle Zwecke nicht zur Verfügung stehen.

Die Debatte um die Änderung der Schuldenbremse ist durch die Corona-Krise neu entfacht. Im Frühjahr 2020 hat der Freistaat Sachsen erstmals seit langem wieder Schulden aufgenommen, um die Auswirkungen der Pandemie abzufedern. Das Parlament ermächtigte die Regierung einstimmig, bis zu 6 Milliarden Euro zu leihen. Allerdings sind die seit 2014 geltenden Regeln der Schuldenbremse sehr streng. Daher muss das Darlehen innerhalb von acht Jahren zurückgezahlt werden. Nur noch sechs Jahre, um die Corona-Schulden nach zwei Jahren ohne Rückzahlung abzuzahlen.

Zunächst sprach sich auch die CDU-Bundestagsfraktion für eine Änderung der Schuldenbremse aus. Die Koalitionspartner Grüne und Sozialdemokraten wollen ihn jedenfalls anschnallen und flexibilisieren. Da Sachsen nicht den vollen Corona-Kredit benötigt und die zusätzlichen Steuereinnahmen steigen, ist gleichzeitig die Bereitschaft, die Regeln der Union zu ändern, wieder zurückgegangen. Die Grünen und die Sozialdemokraten unterstützen wie die Linke weiterhin die neue Version. Die AfD hat sich wiederholt gegen eine Lockerung der Schuldenbremse ausgesprochen.

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