Liberaldemokraten fordern eine schlankere Europäische Kommission
Für die Europawahl 2024 hat die FDP einiges vor, wie das kürzlich verabschiedete Wahlprogramm der Partei zeigt. Sie hofft beispielsweise, dass es künftig nur noch 18 EU-Kommissare gibt und das Europaparlament seinen Sitz in Straßburg aufgibt. Auch Migration ist ein Thema.
Die FDP geht in die Europawahl 2024 und fordert eine schlankere Europäische Kommission. Die Behörden in Brüssel sollen künftig nur noch 18 statt 26 Kommissare haben: Zu diesem Schluss kommt der vom Bundesvorstand der EU erarbeitete Europawahlplan. Die Liberalen entschieden. Nach der Kürzung ist jeder Mitgliedstaat nicht mehr berechtigt, das Amt des Kommissars zu bekleiden.
Die FDP will zudem, dass das Europaparlament seinen Sitz in Straßburg aufgibt und künftig nur noch in Brüssel tagt – womit die kostspielige Doppelstruktur beendet werden soll. Die Liberalen wollen dem Parlament mehr Macht geben: Es soll die Macht haben, neue Ausschussvorsitzende zu nominieren und Gesetze anzustoßen.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die designierte Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl, hat angekündigt, einen „aktiven Wahlkampf“ zu führen. „Europa war nicht immer einfach“, sagte sie und fügte hinzu: „Manches, was man in Brüssel sieht, lässt einem die Haare grau werden.“ Die FDP werde jedoch nicht in den „europäischen Politikdiebstahl“ verfallen. Der Politiker fügte hinzu, dass diese Passivität nur dazu führen werde, dass „die Rechte immer mächtiger wird – was eine große Gefahr für das europäische Friedensprojekt darstellt“.
„Wir bekennen uns zu Europa“
Im Plattformentwurf definiert sich die Liberale Partei als „Europäische Partei“. Weiter heißt es: „Wir bekennen uns zu Europa und kämpfen für ein starkes Europa, nicht nur aus Vernunft, sondern auch aus leidenschaftlicher Überzeugung.“ Das Dokument soll Ende Januar auf der Europäischen Vertragsparteienkonferenz in Berlin offiziell verabschiedet werden .
Die Liberaldemokratische Partei hat in ihrem Programm drei „grundlegende Entscheidungen“ dargelegt. Europa muss „stärker“ werden – auch durch weitere Grenzsicherung und die Verhinderung irregulärer Migration. Zur Ausreise aufgeforderte Migranten müssen schnell zurückgeführt werden, die Rechtsstaatlichkeit muss konsequent sein und eine „starke europäische Armee“ muss in Notfällen einsatzbereit sein – zum Schutz der Menschen, der Demokratie und der Interessen Europas. Die Partei fordert außerdem, dass Europa „einfacher“ werden müsse. Europa müsse „nachvollziehbare Lösungen“ anbieten und dürfe nicht mit „Überregulierung oder Verboten“ in Verbindung gebracht werden.
Der dritte Kernpunkt des Wahlprogramms ist die Forderung nach einer stärkeren „Marktwirtschaft“ in Europa. Den Liberalen geht es um eine „Stärkung der Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft“, mehr Freihandel, den Abbau von Subventionen und Verteilungsmechanismen sowie die Verbesserung digitaler und interner Energiemärkte.
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Quelle: www.ntv.de