Laut einer Studie des Leibniz-Instituts wird der geringe Anteil junger Menschen in Ostdeutschland zu einem Nachwuchsmangel führen. Wie das Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) am Freitag in Leipzig mitteilte, sind derzeit 7,3 Prozent der deutschen Bevölkerung zwischen 18 und 24 Jahre alt. Wie dem Länderatlas des IfL zu entnehmen ist, liegen die Werte in den meisten ländlichen Räumen, insbesondere in Ostdeutschland, deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.
Das Institut sieht darin ein Warnsignal für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Bevölkerungsgeograph Tim Leibert erklärte, dass der großen Zahl von Arbeitnehmern, die in den nächsten 15 Jahren in den Ruhestand gehen, eine kleine und schwindende Zahl von Berufseinsteigern gegenübersteht. Daher ist kurz- bis mittelfristig mit einer schwierigen Besetzung offener Stellen zu rechnen. Dies könnte das wirtschaftliche Überleben einzelner Unternehmen gefährden.
Heidelberg hat mit 13,1 % den höchsten Bevölkerungsanteil im Alter von 18 bis unter 25 Jahren. Im brandenburgischen Spree-Neiße-Kreis Lausitz hingegen ist der Anteil junger Menschen mit 4,2 % der niedrigste in Deutschland.