Mieter der Objektgruppe LEG müssen mit höheren Mieten rechnen. „Die Mieten werden deutlich steigen“, sagte Firmenchef Lars von Lackum am Freitag der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX. Allein die Materialkosten seien in den vergangenen drei Jahren um 30 Prozent gestiegen. Gleichzeitig erhöhte das Unternehmen die Löhne. Für 6,52 Euro pro Quadratmeter können Vermieter keine nachhaltigen, klimafreundlichen Produkte anbieten. Deshalb wolle die LEG die Mieten „so weit wie möglich unter Einhaltung der Vorschriften anheben“, sagte der Manager.
Den deutschen Wohnimmobilienkonzernen ist es aufgrund staatlicher Vorgaben in vielen Städten nur bis zu einem gewissen Grad möglich, die Mieten zu erhöhen. Mieterhöhungen dürfen innerhalb von drei Jahren nicht mehr als 20 % betragen. In Städten und Gemeinden mit besonders angespannten Wohnungsmärkten gilt in der Regel eine strengere Obergrenze von 15 %. Bei einem Mietendeckel darf die Miete bis zu zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete bei Abschluss des Mietvertrages liegen.
„Das Problem, mit dem wir in Deutschland konfrontiert sind, besteht darin, dass wir den realen Mietpreis wegnehmen. Der Effekt wird durch Obergrenzen und Mietpreisgrenzen gesteuert“, sagte von Lakum. Beide Instrumente schützen nicht nur Mieter mit geringerem Einkommen, sondern auch Mieter mit höherem Einkommen. Das bedeutet, dass der Preis für das gesamte Mietprodukt zu niedrig ist. Deshalb forderte er Flexibilität bei den Mietpreisen. „Dann werden wir Mietpreise bekommen, bei denen wir wieder bauen können“, fügte er hinzu. Natürlich muss dies durch die Unterstützung der Bedürftigen ergänzt werden.
Die LEG vermietet rund 167.000 Wohnungen in Deutschland, hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen, aber auch in anderen Bundesländern.