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Lauterbach stellt Antrag auf Aufstockung der Mittel in Frage

Karl Lauterbach
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach äußert sich zum geplanten Ärztestreik.

Kurz vor dem bundesweiten Ärztestreik am Montag stellte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Forderungen nach einer Aufstockung der Mittel in Frage. „Viele Kliniken schließen an Brückentagen, sie wollen wie Apotheker auch mehr Geld. Im Durchschnitt (Median) nach Abzug aller Kosten verdienen sie etwa 230.000 Euro pro Jahr“, schrieb der Sozialdemokrat im Internet auf Plattform X (ehemals Twitter). Er fragte – offenbar rhetorisch: „Sollten die Personalbeitragssätze steigen, damit die Kosten weiter steigen?“ Tausende Haus- und Fachärzte wollen aus Protest gegen die Gesundheitspolitik an diesem Montag ihre Kliniken nicht öffnen. Der Virchowbund, ein Ärzteverband, der die Praxis mitorganisiert, warf Lauterbach vor, er interessiere sich für Krankenhäuser, ignoriere aber die Bedürfnisse der Ärzte. Der Verband nannte auch andere Beträge als Lauterbach und nannte einen jährlichen Praxisüberschuss von 172.903 Euro, ein Nettoeinkommen von 85.555 Euro nach Renten, Kranken- und Pflegeversicherung und Einkommensteuer.

Virchowbund rechnet bundesweit mit Klinikschließungen in fünfstelliger Höhe. Er rief zum Handeln auf und schloss sich knapp 20 weiteren Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen an.

Lauterbach steht in der Kritik, das Gesundheitssystem „in Richtung Nationalmedizin“ ausrichten zu wollen. Zudem haben viele Praxen mit Inflation, hohen Energiepreisen oder Fachkräftemangel zu kämpfen. Nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung soll ein umfassender Notfall- und Bereitschaftsdienst zur Verfügung stehen.

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