Die Bundesländer sollten ihre Wolfabschussmöglichkeiten besser nutzen. Das fordert zumindest die Rural Agriculture Working Group (ABL), die am Freitag ein Positionspapier veröffentlichte. In den vergangenen Tagen tobte bei einem Ministerpräsidententreffen in Brüssel eine Debatte über den Umgang mit Wölfen.
Die Arbeitsgruppe begrüßt ausdrücklich die neue Bereitschaft, Wölfe auf europäischer, Bundes- und Landesebene zu bekämpfen. Wolf-Pflanzenfresser-Konflikt. Einige sagen, Pflanzenfresser sollten vorrangig geschützt werden. ABL-Bundespräsidentin Elisabeth Fresen warnte: „Niedersachsen hat einen großen Wolfsbestand und die Weidesituation ist insbesondere in den Küstengebieten immer noch ernst, was sich zu einem weiteren Hotspot für Wolfsangriffe entwickelt.“
Weitere Betroffene Auch die zuständigen Umweltbehörden der Bundesländer, in denen Wölfe betroffen sind, müssen die Möglichkeiten des bestehenden Rechtsrahmens ausschöpfen. Die Entfernung von Wölfen, die gegen Mindestschutzstandards verstoßen und Nutztieren schaden, muss unverzüglich erfolgen. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz können Wölfe bereits für eine begrenzte Zeit aus ausgewiesenen Gebieten entfernt werden, bis die aggressiven Tiere entfernt sind.
Die ABL forderte in ihrem Arbeitspapier unter anderem auch angemessene Bedingungen für Rinderhalter zum Schutz ihrer Herden. Ein positives Beispiel ist das Land Baden-Württemberg, das unter anderem einen Schwellenwert für Rinder festgelegt hat, ab dem sogenannte Wildwölfe entfernt werden dürfen. Auch für den Bau wolfssicherer Zäune werden bundesweit Fördermittel benötigt.
Wölfe sind in den letzten Jahren wieder zu ihrer Heimat in Deutschland geworden. Am Donnerstag forderten die Regierungschefs der Bundesländer die Europäische Union auf, je nach Region unterschiedlich auf die Rückkehr der Wölfe zu reagieren. Insbesondere der derzeitige Vorsitzende des Kanzleramtsrats, der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), hat sich dafür eingesetzt, den Abschuss von Wölfen in Schwerpunktgebieten zu erleichtern. Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sprach sich jüngst dafür aus, den Abschuss von Wölfen zu erleichtern. Die ABL stimmt zu.