Landtagssitzung: Opposition wirft Regierung Fahrlässigkeit vor

Im Vorfeld einer erwarteten Abstimmung über den hessischen Doppelhaushalt 2023/2024 warf die Opposition der Landesregierung am Mittwoch völlige Fahrlässigkeit vor. Hessen sei in vielen Politikbereichen zu langsam gewesen, kritisierte ein Haushaltssprecher der größten Oppositionspartei SPD. Als Beispiel nannte er den Ausbau bzw. die Domestizierung der Windkraft. Rund achteinhalb Monate vor der Landtagswahl am 8. Oktober sei die Stimmung in der schwarz-grünen Regierung unbekannt, sagte Weiß. Kritik kam bei der Plenumsdebatte in Wiesbaden auch von der AfD, der FDP und der Linkspartei.

Frank-Peter Kaufmann von den Grünen hingegen machte sich für den Finanzplan der Landesregierung stark. Er argumentierte, dass Hessen die Corona- und Energiekrise gut verkraften könne, weil Schwarz und Grüne „die Finanz- und Haushaltspolitik sehr widerstandsfähig entwickelt“ hätten. Auch die CDU verwies auf die schwierigen Umstände angesichts der aktuellen Krise.

Entgegen der ursprünglichen Planung strebt die hessische Landesregierung nun an, den Doppelhaushalt 2023/2024 um neue Schulden zu erweitern. Schatzmeister Michael Boddenberg (CDU) findet, dass der Entwurf viele Entwicklungen nicht widerspiegelt. Als Beispiel nannte er die Kosten des dritten Rettungspakets der Bundesregierung, das die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine abmildern sollte.