Nach den parlamentarischen Sommerferien ist der Schweriner Landtag in vollem Gange. Nach Angaben der Landtagsverwaltung werden sich die Schweriner Landtagsabgeordneten am Montag (4. September) in einer Sondersitzung mit der Frage des Doppelhaushalts für 2024 und 2025 in erster Lesung befassen. Die erste Plenarsitzung soll in der Regel Mitte September stattfinden.
Nach einem erbitterten internen Streit stimmte die rot-rote Landesregierung Anfang Juli einem Entwurf zu, der nun die Grundlage für die Haushaltsberatung im Landtag bildet. Ursprünglich waren Ausgaben von rund 11,1 Milliarden Euro im Jahr 2024 und 11,5 Milliarden Euro im darauffolgenden Jahr geplant. Wie Bundeskanzlerin Manuela Schweisig (SPD) bei der Vorstellung des Fiskalplans betonte, habe sich der fiskalische Spielraum verengt. Mecklenburg-Vorpommern ist weiterhin auf Zuschüsse des Bundes und finanzstarker Länder angewiesen. Rund ein Viertel der Staatsausgaben stammen aus diesen Quellen.
Finanzminister Heiko Geue (SPD) hat sich Berichten zufolge auf den während der Corona-Krise noch einmal deutlich gestiegenen Schuldenberg in Mecklenburg-Vorpommern sowie die eher bescheidenen Steuererwartungen gestützt und abgetan zusätzliche Forderungen seiner Kabinettskollegen. Die Zuflüsse in die Staatskasse werden aufgrund des Abschwungs voraussichtlich rund 300 Millionen Euro geringer ausfallen als zunächst erwartet. Darüber hinaus hofft der Staat, mit der Rückzahlung von Krediten in Milliardenhöhe beginnen zu können, die als Reaktion auf die Pandemie gewährt wurden.
Dennoch ist die Landesregierung bestrebt, die Wirtschaft, insbesondere die mit hohen Energiekosten belastete Wirtschaft, weiterhin zu unterstützen. Die Investitionen in die öffentliche Infrastruktur sowie die Ausgaben für Bildung, Energiewende und Klimaschutz dürften weiterhin hoch bleiben. Die Opposition im Landtag hat bereits eine Reihe von Änderungsanträgen angekündigt. Diese zielen unter anderem darauf ab, die finanzielle Ausstattung von Schulen, Polizei und Sanitäranlagen zu verbessern.