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Landeshauptstadt Schwerin entschuldet

Rico Badenschier
Rico Badenschier (SPD), Schwerins Oberbürgermeister, spricht im Landtag.

Schwerin, die Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns, kommt beim Schuldenabbau schneller voran als geplant. Nach einem leichten Überschuss von 4,1 Millionen Euro im Jahr 2021 verzeichnet die Stadt nach vorläufigen Ergebnissen im Haushaltsjahr 2022 nun einen Überschuss von 15,5 Millionen Euro, fast fünfmal so viel wie geplant. „Damit kann Schwerin die Konsolidierungshilfe des Kantons in Höhe von neun Millionen Euro wieder in Anspruch nehmen und den Schuldenerlass fortsetzen“, sagte Bürgermeister Rico Badenschier (SPD) am Dienstag in Schwerin.

Der Staat hilft verschuldeten Kommunen mit Sonderzuschüssen, ihren Schuldenberg zu tilgen, muss aber selbst sparen. Als eine der am stärksten verschuldeten Gemeinden des Kantons schuldet Schwerin noch rund 95 Millionen Euro Schulden, sogenannte Barvorschüsse zur Deckung laufender Ausgaben.

Die Kommune nannte Nachzahlungen des Landes für Pflege- und Eingliederungshilfe in Höhe von 4,7 Millionen Euro sowie eine Gewerbesteuererhöhung von rund 14,5 Millionen Euro. Auch der allgemeine Preisanstieg trug zur Erhöhung der Steuern bei. Der Überschuss kam zustande, obwohl die Stadt 360 Millionen Euro mehr als geplant ausgab. Hinzu kommen ungeplante Mehrkosten für den Sozial- und Jugendbereich sowie Entschädigungen für Verluste bei Zoo und Nahverkehr.

Die Stadt Schwerin, deren Finanzen von hohen Sozialausgaben und einer relativ unterentwickelten Industrie geprägt sind, will ihren Schuldenberg bis 2029 abtragen. Bislang hat sie rund 40 Millionen Euro an Eingliederungshilfe vom Staat erhalten.

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