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Länder und Kommunen: Schnellere Verteilung von jungen Flüchtlingen

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
Evakuierte Kriegsflüchtlinge warten auf den Weitertransport zu einer Erstaufnahmeeinrichtung.

Im Tauziehen um die Versorgung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge suchen Länder, Territorien und Kommunen vor allem überforderte Jugendämter schnell, unbürokratisch und spontan zu unterstützen. Der Fünf-Punkte-Plan von Sozialministerium, Landkreisen und Stadträten hat sich verpflichtet, die Bedingungen an dringend benötigten Wohn- und Pflegeplätzen zu minimieren. Bis dies möglich ist, sollen Übergangslösungen für kurzfristige Notfälle möglich sein. Auch mit dem Liberalen Wohlfahrtsverband und dem so wichtigen Jugendamt sind schnelle Gespräche geplant.

Nach dem Positionspapier kann das Alter von unbegleiteten Flüchtlingen bis Ende September nur in weniger offensichtlichen Fällen mit einem komplexeren Ansatz bestimmt werden. Zudem wollen Ministerium und Verband minderjährige Asylsuchende schneller und gleichmäßiger auf die Regionen verteilen, heißt es in der Einreichung vom Dienstag. Geprüft wird auch, ob Protokolle und Prozesse bei der Einschreibung gebündelt werden können, um das so wichtige Jugendamt zu entlasten.

Stadt- und Bezirksräte haben zuvor mehrere Entlassungsschreiben an Sozialminister Manne Lucha (Grüne) geschrieben. Einrichtungen der Jugendhilfe sind personell unterbesetzt und haben nicht genügend Platz. Tatsächlich ist es ihr nicht gelungen, die fliehenden Jugendlichen unterzubringen und ihnen ausreichend Nahrung zu geben.

Der Südwesten hat im vergangenen Jahr 3.180 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge registriert, mehr als das Zweieinhalbfache der Zahl im Jahr 2021, so das Ministerium. Das vergleicht sich mit Zahlen einer Sprecherin aus dem Jahr 2015, als der Zustrom von Flüchtlingen mit etwa 9.000 registrierten Personen enorm war.

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