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Kunstsammlungen behalten Sicherheitsfirma trotz Klage

Einbruch Grünes Gewölbe Dresden
Zwei Mitarbeiter der Spurensicherung stehen vor dem Residenzschloss mit dem Grünen Gewölbe.

Trotz der Schadensersatzklage des Freistaates gegen die Firma wegen Fehlverhaltens von vier Wachleuten bei dem Einbruch ins Historische Grüne Gewölbe behalten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ihre langjährige Sicherheitsfirma. Die Dresdner Wach- und Sicherheitsinstitut GmbH (DWSI) hat das Bieterverfahren einer europaweiten, extern durchgeführten Neuausschreibung der Aufsichts- und Bewachungsleistung «mit deutlichem Abstand für sich entschieden», wie der Museumsverbund am Montag den Zuschlag verkündete. Der neue Vertrag laufe drei Jahre mit einer Option auf Verlängerung. Der Dienstleister werde «zu wesentlich mehr Qualität» verpflichtet und von der neuen SKD-Sicherheitsabteilung gesteuert und kontrolliert.

Ein Ausschluss der DWSI vom Vergabeverfahren wegen der Zivilklage war rechtlich nicht möglich, wie die SKD erklärte. Da dem Unternehmen oder einzelnen Beschäftigten im Zuge der Ermittlungen zu dem Juwelendiebstahl keine Pflichtverletzungen nachgewiesen werden konnten, konnte das Vertragsverhältnis mit DWSI auch nicht vorzeitig beendet werden. Die vier Wachleute, die zur Tatzeit Dienst in der Leitzentrale hatten, arbeiteten seitdem bereits nicht mehr für den Museumsverbund.

Zur zivilrechtlichen Klage auf Schadenersatz ist die SKD nach ihren Angaben «haushaltsrechtlich gezwungen». Der Freistaat gehe «von einem schuldhaften Fehlverhalten und somit von einer Verletzung von Vertragspflichten Einzelner» aus. Die SKD lehnen einen Generalverdacht gegenüber den DWSI-Beschäftigten in ihren Museen ab. Bis auf «nur eine sehr kleine Anzahl» hätten diese ihre Aufgaben «stets korrekt, verantwortungsvoll und überdurchschnittlich engagiert» erfüllt. Daher sei man «zuversichtlich» für die weitere Zusammenarbeit.

Der Kunstdiebstahl aus dem Museum im Residenzschloss am 25. November 2019 war einer der spektakulärsten in Deutschland, bei dem die Täter 21 Schmuckstücke mit Diamanten und Brillanten im Wert von 116,8 Millionen Euro erbeuteten. Mitte Mai waren fünf junge Männer aus dem bekannten Berliner Remmo-Clan als Täter verurteilt worden, allerdings laufen Revisionen. In ihrem Prozess am Landgericht war im Zuge eines Deals Ende 2022 ein Großteil der Beute zurückgegeben worden. So lange ist auch die Schadensersatzklage gegen DWSI anhängig – damit verlangt der Freistaat gut 15 Millionen Euro.

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