Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer forderte die EU auf, mehr zu tun, um den Status Europas als Industriestandort zu schützen. Der CDU-Politiker sagte am Donnerstag beim Arbeitstag der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer (AHK) in Paris, es bestehe die Notwendigkeit, Hochtechnologie zu fördern und den wirtschaftlichen Einfluss zu erhöhen. „Geschwindigkeit ist alles, und die Art und Weise, wie sich die EU derzeit entwickelt, ist nicht möglich.“
Europa muss gegen das milliardenschwere US-Subventionsprogramm Inflation Reduction Act (IRA) vorgehen, sagte Kretschmer es ist nicht betroffen. „Europa muss aufwachen und Antworten finden.“ Es gehe nicht nur um Subventionen, es gehe darum, sich zu verstärken. Auch die EU muss sich auf ein energiepolitisches Konzept einigen. „Der Kontinent muss weiterhin ein Standort für Industrie und Produktion bleiben.“
Kretschmers Reise nach Paris wird sich auf die Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Frankreich konzentrieren, insbesondere in den Bereichen Mikroelektronik und Wasserstoffenergie. Am Vortag traf sich der CDU-Politiker mit dem französischen Wirtschaftsminister Bruno Le Maire und besprach den Ausbau der grenzüberschreitenden Beziehungen.