- Kind verhaftet, weil es in England ein Haus angezündet hat
Nach gewalttätigen Ausschreitungen im Vereinigten Königreich hat die Polizei einen 11-jährigen Jungen unter dem Verdacht der Brandstiftung festgenommen. Der Junge soll ein Polizeifahrzeug während der Unruhen in der nordostenglischen Stadt Hartlepool in Brand gesetzt haben. Das Fahrzeug wurde vollständig zerstört.
Die Unruhen folgten auf den Mord an drei Mädchen und die schwere Verletzung von acht Kindern und zwei Erwachsenen in der Küstenstadt Southport am Montag. Southport hat eine Bevölkerung von etwa 90.000 Menschen und liegt nördlich von Liverpool.
Rechte Gruppen behaupten, dass die Behörden die wahre Identität des Täters verschleiern. In den sozialen Medien kursierten Gerüchte, dass der Verdächtige ein muslimischer Asylsuchender sei. Die Polizei hat jedoch mitgeteilt, dass der 17-jährige Verdächtige in Großbritannien geboren wurde und dass seine Eltern aus Ruanda stammen.
Sieben Männer angeklagt
Etwa 150 Menschen hatten am Mittwochabend in Hartlepool gewütet und die Polizei angegriffen, wobei vier Beamte verletzt wurden. Bisher wurden 12 Personen festgenommen. Sieben Männer wurden wegen "gewalttätiger Störung" angeklagt und sollen heute vor Gericht appear.
Es kam auch zu Zusammenstößen zwischen rechten Gruppen und der Polizei im Regierungsviertel von London. Über 110 Menschen wurden festgenommen. Am Dienstagabend kam es in Southport zu Unruhen, bei denen eine Moschee und Polizeibeamte Zielscheibe waren, wobei über 50 Beamte verletzt wurden. Bisher wurden sieben Personen festgenommen, und die Polizei von Merseyside hat weitere Festnahmen angekündigt.
Angst vor neuen Unruhen
Die Behörden bereiten sich auf weitere Unruhen heute Abend und am Wochenende vor. Ultra-nationalistische Gruppen haben Proteste in zahlreichen Städten angekündigt, oft in der Nähe von Moscheen. Die neue Regierung unter Premierminister Keir Starmer hat eine harte Haltung gegen Randalierer angekündigt.
Die sieben Männer, die in Hartlepool wegen "gewalttätiger Störung" angeklagt sind, müssen sich wegen ihrer Handlungen gegen die Polizei vor Gericht verantworten. Trotz der Festnahmen bleibt die Spannung hoch, und die Behörden erwarten weitere Zusammenstöße zwischen der Polizei und rechten Gruppen.