Keine Fortschritte beim Windkraftausbau in Bayern

Alternativ-Energien - Keine Fortschritte beim Windkraftausbau in Bayern

Bayern hat beim Ausbau der Windkraft keine Fortschritte gemacht. In der jüngsten Ausschreibungsrunde der Bundesnetzagentur gingen nur fünf von 165 Aufträgen an Bayern. Das geht aus einer Auswertung der Ergebnisse der Münchner Deutschen Presse-Agentur hervor. Insgesamt handelt es sich um den Bau von 10 Kraftwerken mit einer Erzeugungsleistung von 55,6 Megawatt (MW). Die Hälfte der Anlage (27,8 MW) wird im Raum München errichtet. Nur Thüringen (45,2 MW), Rheinland-Pfalz (42,2 MW), Sachsen (24,8 MW) und das Saarland (6 MW) liegen hinter dem Freistaat.

Andere Bundesländer schnitten bei Ausschreibungen deutlich besser ab. Spitzenreiter sind Schleswig-Holstein (416 MW, 42 Zuschlag), Niedersachsen (312 MW, 25 Zuschlag), Nordrhein-Westfalen (309 MW, 31 Zuschlag) und Mecklenburg-Vorpommern (222 MW, 16 Zuschlag). Auch Baden-Württemberg liegt mit 28 Anlagen mit 9 Auszeichnungen und einer Leistung von 151,2 MW deutlich vor Bayern, dem flächenmäßig größten Bundesland.

Nach eigenen Angaben hat die Bundesnetzagentur im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens lediglich zwei Angebote aufgrund von Formfehlern vom Verfahren ausgeschlossen, sodass nahezu jedes Angebot den Zuschlag erhielt. Die nächste Ausschreibungsrunde endet im Februar 2024.

Angesichts der schwachen Daten erneuert der bayerische Landesverband Windenergie (BWE) seine Forderung nach einem beschleunigten Windkraftausbau im Freistaat: „Auf Bundesebene das Tor zu dynamischer Energie“, sagte BWE-Bayern-Präsident Bernd Wust betonte: „Die Landesregierungen müssen diese Vorgaben nun entschlossen umsetzen.“ "

„Bayern bleibt das größte Land mit dem geringsten Ausbau der Windenergie“, betonte Worcester weiter. Mit der Lockerung der 10H-Abstandsregel ist die Handbremse beim Windkraftausbau gelöst, dennoch hapert es noch an Geschwindigkeit. Im größten Bundesland wurden zwischen Januar und Ende November 2023 lediglich sechs Windkraftanlagen in Betrieb genommen und zehn neue Anlagen genehmigt. Die aktuellen Zahlen spiegeln das im Bündnisvertrag zwischen CSU und Freien Wählern vereinbarte Ausbauziel von 1.000 neuen Windkraftanlagen bis 2030 nicht genau wider.

Auch die Grünen äußerten schnell Kritik: „Heute sehen wir die gravierenden Folgen der verantwortungslosen Energiepolitik der CSU, die sich seit zehn Jahren nur auf Lockdowns, Prävention und Verbote konzentriert“, sagte Ludwig Hartmann. Damit nimmt die CSU den Bayern die Möglichkeit, eine regionale Energieversorgung in den Händen ihrer Bürger zu haben.

Um den Prozess zu beschleunigen, hat der Landesverband in einem Bedarfsdokument die verschiedenen Maßnahmen zusammengestellt, die den Ausbau derzeit behindern. Der Verband empfahl unter anderem, Flächen für Windkraftanlagen schneller bis Ende 2025 freizugeben. Nach dem Wind Zone Requirements Act dürfen bis Ende 2027 nur noch 1,1 Prozent der Landesfläche für Windkraftanlagen vorgesehen sein.

Der Verband forderte außerdem, die umstrittene 10H-Abstandsniederschlagsanforderung vollständig abzuschaffen und das Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Die bisherigen Lockerungen reichen nicht aus und verhindern, dass Bayern bis 2040 ein klares Zeichen für die notwendige Wende und Klimaneutralität setzt. Um die Windenergie zu steigern, muss außerdem der Bau von Windkraftanlagen in Wasserschutzgebieten erlaubt werden; Nationalwälder brauchen mehr Bürgerbeteiligung und Flächen müssen sofort zugewiesen werden.

Informationen zum Ausbau der Windenergie an Land. Informationen zur Ausschreibungsunterlagen des BWE Bayern vom 23. November

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Quelle: www.stern.de