Der Verband der Ersatzkassen (Vdek) in Mecklenburg-Vorpommern umwirbt Ärztinnen und Ärzte auf der Suche nach einer Praxis. «In keinem anderen Bundesland bieten sich Praxisinhaberinnen und -inhabern im Rahmen ihrer vertragsärztlichen Tätigkeit im Durchschnitt bessere Verdienstmöglichkeiten», hieß es von der Krankenkassenvereinigung am Dienstag in Schwerin. Mit knapp 281.000 Euro liege der durchschnittliche Jahresumsatz im Nordosten mehr als 38.000 Euro über dem Bundesschnitt.
Der Vdek berief sich auf Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, wonach vor allem die hohen Fallzahlen in Mecklenburg-Vorpommern für die überdurchschnittlichen Erlöse verantwortlich sind. «Neben zahlreichen weichen Standortfaktoren sprechen damit auch die finanziellen Rahmenbedingungen für eine Praxiseröffnung oder -übernahme in unserem Bundesland», sagte Landeschefin Kirsten Jüttner.
Erst kürzlich hatte der Landesverband der Kassenärzte KVMV noch vor einem «Praxen-Kollaps» gewarnt, da die Suche nach geeigneten Nachfolgern immer schwieriger werde. «Eine unzureichende Finanzierung des ambulanten Bereichs, der Trend zur Anstellung und der demographische Wandel lassen die Versorgungslücken immer größer werden», hieß es in einer Mitteilung am Montag. Besonders Medizinische Fachangestellte (MFA) würden in Kliniken abwandern.