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Justizministerium will Justizberufe attraktiver machen

Gerichtsmikrofon
Ein Mikrofon steht in einem Saal eines Gerichts.

Das brandenburgische Justizministerium will den Richterberuf attraktiver machen und mehr Justizpersonal einstellen. Dies ist das Arbeitsergebnis der Konferenz der nächsten zwei Jahre, deren Ergebnisse am Donnerstag in Potsdam diskutiert wurden. Das Ministerium kündigte an, dass mehr Interesse an Justizberufen geweckt und mehr junge Talente rekrutiert werden sollten.

In Brandenburg werden in den kommenden Jahren viele Rechtsanwälte in den Ruhestand gehen und auch in Berlin droht Personalengpass. Es gibt Gerüchte, dass sich der Wettbewerb um junge Talente verschärfen wird.

Die brandenburgischen Behörden werden unter anderem die Mobilität von Richtern und Staatsanwälten erleichtern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern. Auch Beamte wie die Polizei wurden in der mittleren Justiz eingesetzt. Künftig wird es ein Online-Terminvergabesystem geben, um die Justiz bürgerorientierter zu gestalten. „Die Justiz wird in den kommenden Jahren noch bürgernaher, attraktiver und moderner werden“, sagte die CDU-Fraktion.

Eine der wichtigsten Aufgaben der nahen Zukunft ist die Gewinnung und Bindung von Katrin Ryl , sagte der Präsident der Arbeitnehmer-Richtervereinigung Brandenburg am Donnerstag. Der Verband begrüßte die Idee, endlich eine umfassende Talentförderung in Angriff zu nehmen. Er forderte außerdem, die Gehälter von Richtern und Staatsanwälten auf ein „faires und wettbewerbsfähiges Niveau“ anzuheben.

Die Europäische Kommission ist außerdem der Ansicht, dass Deutschland den Richtern bessere Gehälter zahlen muss. Die Bundesrepublik Deutschland müsse mehr dafür tun, dass die Justiz „ausreichend ausgestattet“ sei, heißt es in einer Studie zur Lage der Rechtsstaatlichkeit in allen 27 EU-Ländern.

In Brandenburg liegt das Einstiegsgehalt eines Richters an den Landesgerichten bei rund 4.800 Euro, wobei immerhin knapp 6.000 Euro an das Landgericht und das Oberlandesgericht fließen. Die Gehälter werden regelmäßig erhöht.

In Brandenburg werden in den nächsten neun Jahren etwa vier von zehn Richtern und Staatsanwälten in den Ruhestand gehen. Nach Angaben des Deutschen Richterbundes werden bis 2032 453 von 1.081 Anwälten die Justiz verlassen, darunter 343 Richter und 110 Staatsanwälte.

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