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Junge Einwanderer sollten Männlichkeitsbilder hinterfragen

Gewaltpräventionsprojekt Brothers in Niedersachsen
Ferit Kilic, Brothers-Teamleiter, und Wiebke Osigus (SPD), Europaministerin Niedersachsen, sprechen bei der Vorstellung des Gewaltpräventionsprojekt Brothers.

EU-finanzierte Projekte für junge Migranten zielen darauf ab, Integration zu einer Ehre zu machen und Gewalt zu verhindern. Die Idee: In Trainings wird Jugendlichen und jungen Erwachsenen beigebracht, alte Geschlechterrollen und Männlichkeitsnormen zu hinterfragen. Als sogenannte „Brüder“ sollen die Teilnehmer ihr Wissen an Schulklassen und Jugendgruppen weitergeben, wie das niedersächsische Europaministerium am Montag mitteilte.

Laut einem Evaluierungsbericht zeigten die Teilnehmer einen deutlichen Rückgang ihrer Zustimmung zu Gewalt und Härte bei der Durchsetzung kultureller Regeln. Europaministerin Wiebke Osigus (SPD) sagte, das Brothers-Projekt solle nun einen nationalen Präzedenzfall schaffen.

Das Ministerium hat für das Projekt zwischen 2020 und 2022 rund 200.000 Euro Fördermittel der Europäischen Union bereitgestellt. Seitdem wird es von der Stadt und dem Landkreis Göttingen gefördert. „Dieses Konzept füllt eine Lücke in der Integration, da bisher wenig Rücksicht auf die besonderen Bedürfnisse junger geflüchteter Männer genommen wird“, sagte Osigus.

Nach Angaben Ihres Ministeriums besteht eine Lücke bei jungen Menschen mit Migrationshintergrund Viele Konfliktkontexte beginnen mit der Annahme, dass sie ihre Würde oder Ehre verteidigen müssen. Unabhängig von Ihrer Herkunft können eigene Gewalterfahrungen, mangelnde Perspektiven, übernommene Rollenbilder und Sprachmängel zu Gewalt führen.

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