Das ostsächsische Weißwasser blickt 2023 auf 150 Jahre Glasherstellung in der Stadt zurück. Zum Auftakt des Jubiläumsjahres wird am Freitag (10. Februar) eine neue Sonderschau im Glasmuseum eröffnet. Das Datum sei sehr bewusst gewählt, weil mit der ersten Glasschmelze am 10. Februar 1873 ein beispielhafter Prozess der Industrialisierung begonnen habe, sagte Museumsleiterin Christine Lehmann. 1903 produzierten elf Glashütten in dem Ort, der Mitte des 19. Jahrhunderts noch ein kleines Heidedorf mit etwa 700 Einwohnern war. Die rasante Entwicklung führte letztlich dazu, dass Weißwasser 1935 Stadtrecht erhielt.
Den Angaben zufolge richtet die neue Ausstellung den Blick allerdings eher auf die jüngere Vergangenheit. Unter dem Titel «Gravur/modern» werden bis zum 4. Juni Werke von 20 Künstlern gezeigt. Die Arbeiten entstanden 2022 während des 8. Internationalen Symposiums für graviertes Glas im tschechischen Kamenicky Senov. Im Verlauf dieses Jahres soll das Jubiläum in Weißwasser als «Summer of Glass» gebührend gefeiert werden. Zum Abschluss ist ein Glasfestival mit Ausstellungen, Vorträgen, Installationen, Rundgängen, Theater und Musik geplant.