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Jenoptik sorgt sich: Ruft nach Öffnung

Die Jenoptik AG geht weiter und hofft auf Nachahmer: „Bei uns funktioniert einfach etwas nicht“, sagt Vorstandsvorsitzender Stefan Traeger. Er bezog sich auf eine Tendenz zur Intoleranz und Isolation.

Die Sonne spiegelt sich im Schriftzug «Jenoptik» auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes der Jenoptik....aussiedlerbote.de
Die Sonne spiegelt sich im Schriftzug «Jenoptik» auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes der Jenoptik AG..aussiedlerbote.de

Jenoptik sorgt sich: Ruft nach Öffnung

Der Vorstand des Thüringer Technologiekonzerns Jenoptik AG ist besorgt über Intoleranz- und Isolationstendenzen in der Gesellschaft. „Wer sich isoliert, geht pleite“, sagte Stefan Träger, Vorstandsvorsitzender des börsennotierten Unternehmens, am Donnerstag in Jena. Für ein Unternehmen wie Jenoptik, das einen hohen Exportanteil am Umsatz und Mitarbeiter aus 29 Ländern hat, sind Rahmenbedingungen wie Offenheit, Toleranz, Vielfalt und Bewegungsfreiheit sehr wichtig.

Anzumerken ist, dass das Unternehmen eine Kampagne zur Förderung von Toleranz und Vielfalt gestartet hat. Teilnehmen werden Mitarbeiter des Unternehmens, das Produkte wie Laser, Sensoren und Automatisierungstechnik herstellt.

Großflächige Plakate sind vor allem an Firmensitzen in Thüringen und Sachsen geplant. In Dresden erweitert Jenoptik derzeit seine Produktionskapazitäten für die Halbleiterindustrie. Offenheit sei eine der Hauptbotschaften, Offenheit für die Zukunft, Freiheit, Demokratie und Vielfalt, sagte der CEO. Auch beim Digitalgipfel in Jena Anfang nächster Woche wird es an der Fassade der Jenaer Firmenzentrale zu sehen sein.

Traeger wandte sich nicht direkt an die AfD oder andere Parteien, sondern sagte, ein Grund für einige politische Entwicklungen in der Region sei, dass der Wahlkampf jetzt beginne. In Thüringen und Sachsen finden 2024 Landtagswahlen statt, und in beiden Ländern erreicht die Alternative für Deutschland (AfD), deren Politik sich auf die Reduzierung der Einwanderung und die Erhöhung der Abschiebungen konzentriert, Umfragewerte von über 30 %.

Die Eröffnungskampagne des Unternehmens – auch für den Social-Media-Bereich – läuft in Deutschland zunächst bis Ende Januar, eine zweite Phase ist für 2024 geplant. Parteipolitik ist Jenoptik egal. „Wir mischen uns nicht in die täglichen politischen Angelegenheiten der Partei ein“, sagte Traeger. Es geht um die Stimmung: „Irgendwas passt nicht zu uns.“ Er lädt auch andere Unternehmen ein, sich zu engagieren und sich für Toleranz und Internationalität einzusetzen.

Jenoptik, das weltweit rund 5.000 Mitarbeiter beschäftigt, strebt laut Traeger an, bis 2023 einen Jahresumsatz von knapp über einer Milliarde US-Dollar zu erzielen.

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Quelle: www.dpa.com

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