Der Handelskammer Sachsen (VSW) fordert für den Freistaat trotz eines Jahresüberschusses in Milliardenhöhe bis 2022 Mäßigung. Angesichts des starken Anstiegs, der vor allem auf die extrem hohe Inflation zurückzuführen sei, gebe es “keinen Grund, übermütig zu werden”, sagte Präsident Jörg Bruckner am Mittwoch in Dresden. Dies bedeutet eine enorme Belastung für Bürger und Unternehmen, insbesondere für KMU.
Außerdem warnte Brückner vor Übermut bei den Ausgaben. „Wenn eine Rezession in diesem Jahr wahrscheinlicher ist, müssen die Ausgaben bescheiden bleiben.“ Im vom Landtag verabschiedeten Rekordhaushalt 2023/2024 sind reichlich Ausgaben geplant. Stattdessen plädiert der VSW dafür, die fast erschöpften Reserven wieder aufzufüllen, damit Sachsen noch handeln, in die Infrastruktur investieren und Schulden abbauen kann. Voraussetzung für künftig ausreichende Schatzkammern sind aber auch die von EU, Bund und Ländern gewährten Rahmenbedingungen, „um das reale Wachstum der Wirtschaft zu berücksichtigen und die Leistungsfähigkeit zu erhalten und zu unterstützen“.
Am Dienstag vorgestellte vorläufige Kassen zeigten im Jahr 2022 einen Überschuss von rund 1,5 Milliarden Euro. Finanzminister Hartmut Vorjohann (CDU) stellte jedoch fest, dass unklar sei, wie viel am Ende tatsächlich übrig bleiben würde – und kündigte gleichzeitig an, mit dem Geld die notwendigen Finanzreserven des Freistaats wieder aufzubauen.