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Israelischer Boykottaufruf: Stadt erwägt Auszeichnung für Autor

Sharon Dodua Otoo ist eine englisch-deutsche Schriftstellerin, die in Potsdam lebt..aussiedlerbote.de
Sharon Dodua Otoo ist eine englisch-deutsche Schriftstellerin, die in Potsdam lebt..aussiedlerbote.de

Israelischer Boykottaufruf: Stadt erwägt Auszeichnung für Autor

Die Stadt Bochum hat eine geplante Preisverleihung an die Autorin und Bachmann-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo wegen möglicher Unterstützung eines Boykotts Israels ausgesetzt. Am 10. November wählte die Jury den deutsch-britischen Autor („Adas Raum“) zum nächsten Gewinner des mit 15.000 Euro dotierten Peter-Weiß-Preises. Die Stadt gab am Dienstag bekannt, dass sie kürzlich erfahren habe, dass sie eine BDS-nahe Gruppe unterstütze.

Die Angelegenheit wird derzeit untersucht. Es heißt, dass es undenkbar wäre, Otto den Preis zu verleihen, wenn die Vorwürfe wahr wären. Der Kommentar des Autors war am Dienstag nicht sofort verfügbar. Ein Sprecher ihres Verlegers S. Fischer wies darauf hin, dass sich die Autorin derzeit in Australien befinde und möglicherweise nicht sofort antworten könne.

BDS steht für „Boykott, Desinvestition und Sanktionen“. Die Bewegung ruft zum Boykott des Staates Israel und israelischer Produkte aufgrund des Vorgehens Israels gegen Palästinenser auf. Der Deutsche Bundestag verurteilte die BDS-Bewegung in einer Resolution vom 17. Mai 2019. Ihre Art und Weise der Argumentation ist antisemitisch. Der nordrhein-westfälische Landtag hat antisemitische und antiisraelische Kampagnen im Jahr 2018 verurteilt und Landesinstitutionen und Kommunen aufgefordert, ihm nahestehende Gruppen nicht zu unterstützen. Viele Gemeinden machten mit, darunter auch Bochum.

Otto, der heute in Berlin lebt, wurde 2016 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet und sein Name erscheint auf der Website der britischen Kampagne „Artists for Palestine“ als einer von mehr als 1.500 Unterstützern. Die dort unterzeichneten Künstler verpflichteten sich zu einem kulturellen Boykott Israels zur Unterstützung der Palästinenser, indem sie beispielsweise berufliche Einladungen in das Land oder die Finanzierung ihrer Arbeit durch die israelische Regierung ablehnten. Das berichtete der Blog „Ruhrbarone“ am Montag, nachdem die Stadt Otto als künftigen Gewinner bekannt gegeben hatte. Die Preisverleihung war ursprünglich für den 10. März geplant.

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Quelle: www.dpa.com

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