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Israel bombardiert nach Hamas-Angriffen Gazastreifen weiter

Gaza-Stadt
Rauch steigt vom «Palestine Tower» im Stadtteil Al-Rimal auf. Das israelische Militär bombardiert nach den Hamas-Angriffen den Gazastreifen.

Die israelische Luftwaffe hat nach den überraschenden Großangriffen militanter Palästinenser auch in der Nacht weitere Ziele im Gazastreifen attackiert. Auf beiden Seiten kamen bislang Hunderte von Menschen ums Leben.

Ziel sei es, die militärischen und regierungstechnischen Kapazitäten der islamistischen Hamas und des Islamischen Dschihad so zu zerstören, «dass sie für viele Jahre nicht mehr in der Lage und bereit sind, die Bürger Israels zu bedrohen und anzugreifen», gab das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts am frühen Morgen bekannt. Die Einfuhr von Strom, Brennstoff und Waren in den Gazastreifen wurde gestoppt.

«Wir beginnen einen langen und schwierigen Krieg, der uns durch einen mörderischen Angriff der Hamas aufgezwungen wurde», sagte Netanjahu nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts. «Wir werden alle Orte, an denen die Hamas organisiert ist und sich versteckt, in Trümmerinseln verwandeln», hatte er zuvor in einer Ansprache gesagt.

Die Bewohner des Gazastreifens forderte er auf: «Flieht jetzt von dort, denn wir werden überall und mit all unserer Kraft handeln». Israel werde Rache nehmen. «Dieser Krieg wird Zeit brauchen», so der israelische Premier. «Es liegen noch herausfordernde Tage vor uns.»

Israel: Mindestens 300 Tote

Unterstützt von einem Hagel Tausender Raketen waren Hamas-Kämpfer aus dem blockierten Gazastreifen am Samstag in nahe gelegene israelische Städte eingedrungen. Dabei töteten sie mehrere Menschen und verschleppten eine unbekannte Zahl Soldaten und Zivilisten, darunter laut Medien auch Kinder, in den Gazastreifen. Die Bundesregierung prüft, ob deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger betroffen sind.

Mehrere israelische Städte, darunter die Küstenmetropole Tel Aviv wurden zum Ziel heftiger Raketenangriffe. Der Sprecher der Hamas, Ghazi Hamad, erklärte unterdessen dem Sender BBC, die Gruppe habe direkte Unterstützung für den Angriff vom Iran erhalten. Der Iran habe sich verpflichtet, «den palästinensischen Kämpfern bis zur Befreiung Palästinas und Jerusalems beizustehen». Die Hamas wird von der EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Bislang kamen in Israel nach Medienberichten mindestens 300 Menschen ums Leben. Rund 1590 Menschen seien verletzt. Die Angriffe trafen Israel am jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) vollkommen überraschend. Das israelische Militär begann daraufhin mit Gegenschlägen im Gazastreifen. Auf palästinensischer Seite wurden mindestens 232 Menschen getötet und knapp 1700 verletzt, meldete das Gesundheitsministerium im Gazastreifen. Israelische Einsatzkräfte töteten zudem in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige an einer Polizeistation.

Zudem konnten israelische Soldaten nach Medienberichten Geiseln, die in einem Haus in Ofakim an der Grenze zum Gazastreifen festgehalten worden seien, wieder befreien. Sie hätten das Gebäude gestürmt und zehn Terroristen getötet, berichtete die Nachrichten-Website Ynet und der Sender i24NEWS. Drei israelische Soldaten seien verletzt worden.

Baerbock warnt vor Eskalation

Die erste Phase ende jetzt mit der «Vernichtung des größten Teils der feindlichen Kräfte, die in unser Gebiet eingedrungen sind», hieß es nach der Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts. Zugleich habe man eine Offensivphase eingeleitet, die solange fortgesetzt werde, bis die Ziele erreicht seien. «Wir werden die Sicherheit der Bürger Israels wiederherstellen und wir werden siegen», hieß es.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock warnte vor einer großen Eskalation in der Region. «Dieser Tag ist eine Zäsur, ein präzedenzloser Akt der Eskalation durch die Hamas», sagte die Grünen-Politikern am Samstag in Berlin. «Durch diese Terrorangriffe besteht nun die unkalkulierbare Gefahr einer großen regionalen Eskalation.» Sie könne nur «auf das Schärfste davor warnen, dass sich andere diesem Terror anschließen», sagte die Außenministerin.

Unterdessen geht die Gewalt auch im Westjordanland weiter. Bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee wurden am Samstag in mehreren Orten sechs Palästinenser getötet, darunter ein 13 Jahre alter Junge, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte. Ein weiterer Mann wurde palästinensischen Angaben zufolge nach einem versuchten Messerangriff von israelischen Soldaten erschossen.

Im Hintergrund liefen unterdessen in Israel am Abend Gespräche über die Bildung einer Notstandsregierung. Regierungschef Benjamin Netanjahu habe den beiden Oppositionsführern Jair Lapid und Benny Gantz den Eintritt in eine Notstandsregierung angeboten, teilte ein Sprecher von Netanjahus Likud-Partei mit. Zuvor hatte Lapid bereits die Bereitschaft dazu signalisiert. Medienberichten zufolge soll ein Treffen zwischen Lapid und Gantz jedoch ohne Einigung geblieben sein.

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