In Brandenburg fehlt es an Ansiedlungsflächen für Unternehmen – daher sollte sich die Kommune auf die Ausweisung neuer Gewerbegebiete konzentrieren. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Brandenburgischen Wirtschaftsförderung, den ihr Geschäftsführer Steffen Kamradt am Dienstag gemeinsam mit Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) vorstellte. „Die wirtschaftliche Lage in Brandenburg ist sehr gut“, sagte Kamrath. Mehr als 130 Ansiedlungsangebote unterbreiteten die Wirtschaftsförderungen im vergangenen Jahr den Unternehmen, so viele wie noch nie vor der Corona-Pandemie.
Aber derzeit sind große zusammenhängende Gewerbeflächen besonders knapp. Berichten zufolge gibt es in Brandenburg noch mehr als 900 Gewerbegebiete mit einer Gesamtfläche von 2.300 Hektar, aber weniger als 800 Hektar sind direkt vermarktbar. Für die restlichen 1.500 Hektar müssen noch Entwicklungspläne erstellt werden. „So etwas ist in anderthalb bis zwei Jahren weg, wenn alles gut geht“, sagte Steinbach. Deshalb müssen die Kommunen so schnell wie möglich damit beginnen.
Gleichzeitig teilte der Minister aber mit, dass die Unternehmen so schnell wie möglich bauen und mit der Produktion beginnen wollten. Aktuell liegen 35 Anfragen von Großinvestoren vor, die über 100 Mio. Euro investieren und mindestens 100 Arbeitsplätze schaffen wollen. Insgesamt benötigen sie 900 Hektar Land. „Das können wir derzeit nicht decken“, erklärte Steinbach.
Um die hohe Nachfrage zu decken, könnten bis 2030 insgesamt rund 1.600 Hektar zusätzliche Gewerbefläche benötigt werden, so Kamradt. Aus diesem Grund möchte die Wirtschaftsförderung Kommunen mit Planungshoheit bei der Ausweisung neuer Flächen intensiv beraten.