Die Einpendlerzahlen in den Thüringer Städten Jena und Erfurt sind im ersten Halbjahr 2022 gestiegen. Das teilte das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Bonn am Donnerstag mit. Demnach erhöhten sich die Anteile der Einpendler an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Jena um 8,1 Prozent. Konkret stieg die Zahl auf 28.000 Einpendler, 2021 waren es noch 25.900 Menschen. In Erfurt stieg der Anteil um 7,1 Prozent auf insgesamt 50.000 Einpendler. Der Stichtag für die Daten war den Angaben zufolge der 30. Juni 2022.
Die Entwicklung folgt dem bundesweiten Trend. In Deutschland ist die Zahl der Pendler binnen Jahresfrist um rund 700.000 gestiegen. Zum Stichtag 30. Juni arbeiteten demnach 20,3 Millionen Menschen nicht in der Kommune, in der sie wohnten. Zudem stieg der Pendleranteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten leicht: um einen halben Punkt auf 60 Prozent. Welche Verkehrsmittel die Pendler nutzen, geht aus der Statistik nicht hervor.
Zudem wurde festgestellt, dass immer mehr Menschen längere Arbeitswege nutzen. Das trieb auch den durchschnittlichen einfachen Arbeitsweg nach oben: von 16,9 auf 17,2 Kilometer. Die weitesten Pendlerwege aller Kreise, Landkreise und Städte nahmen vergangenes Jahr Menschen aus Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern auf sich. Mit 27,3 Kilometern unmittelbar dahinter folgt der Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Die größte Anziehungskraft für Pendler unter den deutschen Großstädten hat München. Das BBSR weist für die Stadt 444.000 Einpendler aus. Dahinter folgen Frankfurt am Main mit 397.000, Berlin mit 382.000 und Hamburg mit 378.000.