Das Landesjugendamt Baden-Württemberg hat im vergangenen Jahr die mit Abstand meisten Kindesgefährdungsfälle bearbeitet. Das Amt für nationale Statistik gab am Donnerstag bekannt, dass die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 5 % auf 17.583 Fälle gestiegen sei. Jungen und Mädchen sind etwa gleichermaßen betroffen.
Laut Statistik werden Jugendämter am häufigsten durch Anzeichen von Vernachlässigung zum Handeln gezwungen (43 %). 31 % waren psychischer Missbrauch, 22 % körperlicher Missbrauch und 4 % sexuelle Gewalt.
Statistiken zeigen, dass es 2.702 Fälle latenter Kindesgefährdung und 3.044 Fälle schwerwiegender Kindesgefährdung gab. Die Zahl der Gefährdungen des Kindeswohls hat seit Beginn der Ermittlungen im Jahr 2012 jedes Jahr zugenommen und ist nach Angaben der Behörden seither auf mehr als 66 Prozent gestiegen.
Wenn das Jugendamt eindeutige Anhaltspunkte dafür hat, dass das Kindeswohl gefährdet ist, wird es ein Verfahren einleiten. Gefährdetes Kind Ihr Kind ist möglicherweise gefährdet. Anschließend verschaffen sich die Mitarbeiter einen Eindruck von den betroffenen Kindern und Jugendlichen und ihren Lebensumständen. In einigen Fällen handelte es sich um einen Fehlalarm: Mehr als 5.900 Fälle wurden eingereicht.
Unter den städtischen und ländlichen Gebieten weist die Stadt Karlsruhe mit 103 die höchste Anzahl an Bedrohungen pro 10.000 Minderjährige auf, gefolgt von der Stadt Mannheim (84), Pforzheim (77) und Stuttgart (76). Das geringste Risiko besteht laut Landesamt mit vier Fällen pro 10.000 Personen unter 18 Jahren in der Region Göppingen.